Da hilft nur noch abschalten und in bar zahlen!

Blau ist die Farbe der Treue. Das passt gut zum Fußball und seinen Fans – und zum Zahlen per Cloud, werden sie sich bei „Adobe Sign“ gedacht haben, um ihr Produkt in einem passenden Spot zu bewerben.

So werden dann ein paar bunte Bilder mit vorgegaukelten Fans aneinandergereiht, die in einem Merchandise-Shop blaue Trikots und anderen Fan-Schickschnack leerfegen, nachdem ihr Phantasie-Team aufgestiegen ist.

Gezahlt wird von den zahlwütigen Anhängern aller Generationen und Geschlechter mit dem Cloud-basierten E-Signatur-Dienst. Das Ganze wird akustisch garniert mit der uralten Schauerschnulze „Mr. Blue Sky“ vom Electric Light Orchestra. Kriegt niemand mehr aus dem Kopf, spricht also für diese Werbung.

Es ist eine Romantisierung der Perversionen des Fußballgeschäftes. Werbung darf vieles, auch Unschönes verkitschen. Aber schön muss man es nicht finden in diesem Fall, auch wenn einem die Rechteinhaber des Songs nicht leidtun müssen. Auch sie werden nun am Profifußballgeschäft und seinen Auswüchsen indirekt partizipieren.

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Als der Mr.-Blue-Sky-Song erschien, war die Fußballwelt noch in Ordnung, roch es nach Rasen und nicht nach Kommerz, turnten Fans in England an Backsteinbauten vorbei zum Backsteinstadion und feuerten stehend ihr Team an. Stimmt auch nicht. Gut war nicht alles.

Die jungen Männer mit nackten Oberkörpern, die sich auf der Tribüne und davor mit Gewalt ihres Testosteronüberschusses befreiten, brauchte die Fußballwelt noch nie. Ebenso wenig braucht die Menschheit unsägliche Spots wie diesen und andere, auch von offizieller Seite, die eine heile Welt vorgaukeln, die es so nie gab und nie geben wird.

Solche Werbung muss Anhänger:innen des romantischen Fußballs die anstehende Europameisterschaft madig machen. Was hilft dagegen? Sofort abschalten, wenn das Ding läuft und einfach in bar bezahlen.