Aus der Kneipe in die Welt

Fast 3000 Fans sahen das spektakuläre Finalspiel zwischen Michael Smith und Peter Wright im Alexandra Palace bei der Darts-WM. Eine normale Zuschauerzahl, lässt man mal die weltweite Corona-Pandemie außen vor, wie es die Veranstalter in London ja ganz locker getan haben. Was aber viel erstaunlicher ist, sind die TV-Rekordeinschaltquoten. Beim Finale am Montagabend schalteten in der Spitze bis zu zwei Millionen Menschen ein – ein Wert, der bei einem Spartensender wie Sport1 selbst mit höherklassigen Fußballspielen nicht erreicht wird.
Ob der Hype um Darts ein wirklich nachhaltiger ist? Es wird spannend mit dieser Frage, wenn Anfang Februar die Premier League beginnt, die neben der Weltmeisterschaft als das populärste Dartsturnier des Jahres gilt. Immerhin kann der Dart-Sport im Gegensatz zum Profifußball stetigen Zuwachs verzeichnen und scheint auf dem richtigen Weg zu sein.

Das ihm dabei anhaftende Bild von dicken biertrinkenden Männern im englischen Pub ist mittlerweile sowieso überholt, denn Darts entwickelt sich zum normalen Sport. Womöglich passt er auch besser in die Pandemie. Einen Fußballplatz können sich nur die wenigsten im Wohnzimmer aufbauen, eine Dartscheibe ist da schneller aufgehängt.

Der Sport ist generell einfach zu verstehen, auch für Nichtkneipengänger und die sind ja in diesen Zeiten klar in der stetig wachsenden Mehrheit. Und Darts ist der Sport fürs Homeoffice und wer weiß, vielleicht erleben bald noch andere Heimsportarten ungeahnte Höhepunkte, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.