Auf ein torreiches Wochenende im Amateurfußball!

Länderspielpause im Profibereich – mal wieder, und definitiv die letzte in der Saison. Der Ball rollt aber am Wochenende in Berlin und Umgebung natürlich trotzdem. Es gibt reguläre Punktspiele, Nachholspiele, Pokalspiele. Und hoffentlich wenige coronabedingte Absagen. Hier einige Tipps für einen Ausflug zum kleineren Fußball:

SAMSTAG

Vormittags in Zehlendorf

Wer schon am Samstagvormittag gern im Stadion sein will, wird beispielsweise im Berliner Südwesten fündig. Auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld spielt um 11 Uhr die A-Jugend von Hertha 03 Zehlendorf in der Regionalliga gegen den SV Babelsberg 03. Es ist ein Nachbarschaftsduell in idyllischer Umgebung. Für den gepflegten Mittagsspaziergang danach bietet sich das direkt gegenüberliegende Fischtal an.

Direkt hinter der Glienicker Brücke

Wir verlassen die Stadt von Zehlendorf aus über die Glienicker Brücke nach Potsdam. Nur wenige Hundert Meter dahinter befindet sich in der Berliner Vorstadt die Sportanlage des ESV Lokomotive Potsdam. Es ist einer der am schönsten gelegenen Fußballplätze in der Gegend. Direkt am Wasser, mit Blick auf den zum Unesco-Welterbe gehörenden Park Babelsberg. Um 15 Uhr empfängt Lok in der Landesklasse West den SV Eiche 05 Weisen.

Ex-Bundesligist in Ludwigsfelde

Die Bundesliga pausiert, ein ehemaliger Bundesligist ist aber im Einsatz: Blau-Weiß 90 war 1986/87 in der Ersten Liga, schlug unter anderem Borussia Mönchengladbach und spielte gegen den FC Bayern unentschieden. Am Saisonende ging es trotzdem wieder runter. 1992 war Blau-Weiß 90 pleite, fing unter neuem Namen ganz unten an.

Seit einigen Jahren spielt man wieder unter dem alten Namen und hat aktuell gute Karten, in die Regionalliga aufzusteigen. Auf dem Weg dorthin wäre für den Oberliga-Spitzenreiter ein Sieg beim Ludwigsfelder FC hilfreich (14 Uhr, Waldstadion).

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Halbfinale in Eichkamp

Auch alle, denen der Sinn eher nach Pokal steht, werden fündig. Ab 14 Uhr entscheidet sich auf der Hans-Rosenthal-Sportanlage in Eichkamp, welches Team als erstes ins Berliner Pokalfinale einzieht. Favorit ist Drittligist FC Viktoria 89, Herausforderer Oberligist Hertha 06. Mit Daniel Volbert steht nach Dietmar Demuth und Volkan Uluc bereits der dritte Trainer der laufenden Saison an der Linie. Das zweite Halbfinale bestreiten am Sonntag die Regionalligisten Berliner AK und VSG Altglienicke (14 Uhr, Poststadion).

Erste Liga im Wildspitzweg

Zwei Bundesligapartien hat Berlin am Wochenende ebenfalls zu bieten:  Zum einen in der Dörpfeldstraße, wo die B-Juniorinnen des 1. FC Union auf Schlusslicht FC Neubrandenburg treffen und bei einem Sieg auf Platz drei klettern. Zum anderen im Wildspitzweg, wo Viktoria 89 gegen Eintracht Braunschweig spielt (jeweils 14 Uhr).

SONNTAG

Von einer Stadtgrenze zur anderen

Verglichen mit anderen Landesverbänden sind die Wege in Berlin recht kurz. Aber auch hier können schonmal ein paar Kilometer zusammenkommen. Etwa am Sonntag für die Spieler des SV Schmöckwitz-Eichwalde. Vom eigenen Platz im Südosten, sehr nah an der Stadtgrenze gelegen, bis zum Stadion Hakenfelde in Spandau, ebenfalls ziemlich nah an Brandenburg, sind es fast 50 Kilometer.

Gut, dass das Landesligaspiel beim SSC Teutonia nicht abends unter der Woche  angepfiffen wird, sondern Sonntag um 12 Uhr. 

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Spitzenreiter in der Polarena

Insgesamt eher schlicht kommt der Kunstrasenplatz in der Markgrafenstraße in Tempelhof daher. Dafür ist der Name, den einer der dort spielenden Klubs für die Anlage verwendet, umso netter: Polarena. Der dazugehörige Verein kann nur Polar Pinguin sein. Einst als Kneipentruppe gegründet, wechselte Polar 2015 aus der Freizeitliga unter das Dach des Berliner Fußball-Verbandes. Seitdem gab es vier Aufstiege, aktuell ist das Team Sechster in der Landesliga.

Um 14 Uhr ist der souveräne Tabellenführer BFC Preussen zu Gast. Dessen Trainer ist Weltmeister Thomas Häßler, Co-Trainer der ehemalige Hertha-Profi Thorben Marx.

Thomas Häßler (li.) und Thorben Marx während eines Spiels des BFC Preussen.Foto: Imago Images/Koch

Kleinste überdachte Tribüne Berlins

Regnen soll es nicht, aber eine schöne, überdachte Tribüne macht immer was her. Die kleinste ihrer Art gibt es laut dem Buch „Rasen der Leidenschaften” in Berlin in der Züllichauer Straße. Um 13.30 Uhr empfängt dort die zweite Mannschaft des SC Berliner Amateure in der Kreisliga B den ASV Berlin.

Topspiel in Lichterfelde

A propos Tribüne: Das Stadion Lichterfelde wurde 1929 eingeweiht und verfügt über eine sehr sehenswerte alte Tribüne, in der gleichzeitig die Kabinen integriert sind. Um 14 Uhr steigt das Spitzenspiel in der Regionalliga-Nordost der Frauen zwischen Viktoria 89 und dem 1. FC Union. Beide Teams absolvierten am vorigen Wochenende ihr erstes Punktspiel im Jahr 2022, mit ausbaufähigen Auftritten: Union spielte 0:0 gegen Carl Zeiss Jena II, Viktoria verlor 0:1 beim Bischofswerdaer FV.

Am späten Nachmittag in der Stralsunder Straße

Man kennt das ja: Der Tag neigt sich langsam dem Ende entgegen, doch ein abschließender Spielbesuch würde noch gut passen. Hier der Termin dafür: 17 Uhr, Stralsunder Straße, Kreisliga C. Die zweite Mannschaft von Rot-Weiß Viktoria Mitte trifft auf die dritte von VfB/Einheit zu Pankow. Für eines ist in der Kreisliga C ja eigentlich immer gesorgt: Tore. 113 fielen in den bisherigen 19 Partien der Gäste, sogar 124 bei denen der Gastgeber. Na dann, auf ein torreiches Wochenende.