Asiatische Kampfkunst trifft auf gallische Keilerei: Neuer Asterix-Film spielt in China
„Bald bin ich der neue Kaiser von China“ schwört Cäsar, um seine streitlustige Kleopatra zu beeindrucken. Doch er ist nicht der einzige, der ins Reich der Mitte ziehen will. Auch Asterix und Obelix zieht es dorthin, um die Mutter einer hübschen Prinzessin zu befreien – und sich dabei in die eine oder andere Keilerei verwickeln zu lassen.
Es ist der erste Asterix-Film seit elf Jahren, der am Mittwoch in Frankreich und im Mai in Deutschland in die Kinos kommt. „Asterix im Reich der Mitte“ ist hochkarätig besetzt, und das nicht nur mit Schauspielern. Filmemacher Guillaume Canet, bekannt für die Tragikomödie „Kleine wahre Lügen“, spielt selber einen Asterix, der sich zum Entsetzen von Obelix plötzlich mehr für Salate als für Wildschweinbraten interessiert. Canets Lebenspartnerin Marion Cotillard hat die Rolle der von Cäsar genervten Kleopatra übernommen.
In den blaugestreiften Obelix-Hosen steckt Gilles Lellouche, der im Unterschied zu seinem Vorgänger in der Rolle, Gérard Depardieu, deutlich mehr Theaterspeck benötigte. Auf der Besetzungsliste finden sich aber auch der Fußballstar Zlatan Ibrahimovic in der Rolle des römischen Soldaten Antivirux, der Rapper Orelsan und die belgische Sängerin Angèle – wohl auch ein Versuch, jüngere Zuschauer ins Kino zu locken.
Eigentlich hätten Teile des Films in China gedreht werden sollen. Aber die Covid-Pandemie und chinesische Zensurversuche verhinderten dies. „Die Chinesen wollten alles kontrollieren. Es gefiel ihnen nicht, dass China von Cäsars Soldaten erobert werden sollte, auch wenn dies eine Komödie ist“, erzählte der Produzent Alain Attal 2021 in einem Interview.
Auch Witze über Pandas seien nicht willkommen gewesen, sagte Regisseur Canet, der im November 2019 im Schlepptau von Präsident Emmanuel Macron nach China gereist war. So wurden die Himalaya-Szenen schließlich im französischen Mittelgebirge Auvergne gedreht – wo die Landschaft nicht ganz so spektakulär, der logistische Aufwand aber wesentlich geringer war.
So wie der Zaubertrank enthält auch ein Asterix-Film einige unentbehrliche Zutaten: Wildschwein-Mahlzeiten, kenternde Piratenboote, per Faust in die Luft beförderte Römer. Eine gewisse Herausforderung bestand darin, dass die gallischen Prügelhelden sich plötzlich mit ungewohnten asiatischen Kampfkünsten messen mussten.
„Asterix im Reich der Mitte“ basiert im Unterschied zu den vier bisherigen Asterix-Filmen nicht auf einem Comic-Band. Aber ähnlich wie frühere Filme gibt es immer wieder Anspielungen auf moderne Zeiten, etwa Brieftauben, die SMS-Klingellaute von sich geben, oder historische Fahrzeuge, die an die legendären Enten von Citroën erinnern.
Die unter den Folgen der Corona-Pandemie und dem Erfolg von Streaming-Diensten leidende französische Kinoindustrie hofft auf einen neuen Kassenschlager. Der 2002 herausgekommene Film „Mission Kleopatra“ mit Depardieu als Obelix hatte immerhin 14 Millionen Menschen in die Kinos gelockt.
Der neue Asterix-Film soll schon in zahlreiche Länder verkauft worden sein. Nur China hat offenbar noch kein Interesse an den jüngsten Abenteuern des rauflustigen kleinen Galliers und seines beleibten Freundes gezeigt. (AFP)
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