Alba will die Erfolgswelle mit nach Russland nehmen
Holt ein Team im Basketball viele Offensiv-Rebounds, dann bekommt es zweite Wurfchancen und hat eine höhere Wahrscheinlichkeit in der Sequenz zu treffen. So gesehen läuft es bei Alba international sehr gut. Die Berliner sind in der Euroleague das Team mit den meisten Offensiv-Rebounds und erkämpfen sich im Schnitt zwölf zweite Wurfchancen.
Am Mittwochnachmittag trifft Alba auswärts auf Zenit St. Petersburg (17 Uhr, Magentasport). Das Interessante daran: Das russische Team holt in dieser Saison die zweitmeisten Defensiv-Rebounds und wird es den Berlinern schwer machen, sich zweite Wurfchancen zu erkämpfen.
St. Petersburg steht nach drei Erfolgen in Serie mit sechs Siegen auf dem siebten Tabellenplatz. „Zenit ist ein sehr gut gecoachtes Team, das immer hervorragend auf den jeweiligen Gegner vorbereitet ist“, sagt Albas Assistenztrainer Thomas Päch. “Vor allem in der Defense zeigt sich die Disziplin und die Energie, mit der sie agieren. Nicht nur wegen ihrer Länge gehören sie sowohl offensiv als auch defensiv zu den besten Rebounding-Teams der Euroleague, auch die individuelle Klasse des Kaders ist beeindruckend.“
Gutes Stellungsspiel kombiniert mit Sprungkraft und Antizipation sind wichtige Faktoren, um Rebounds einzusammeln. Natürlich kann die Körpergröße ein entscheidender Vorteil sein. Jedoch holte Alba bei der Euroleague Heimniederlage gegen Villeurbanne ohne die damals verletzten Centerspieler gegen deutlich größere Franzosen 19 Offensiv-Rebounds und dies zeigt, dass es beim Rebounding auch viel auf Willen und Reaktionsschnelligkeit ankommt.
Auf die Topscorer kommt es an
Die zu Saisonbeginn verletzten Center Johannes Thiemann und Ben Lammers stehen den Berlinern seit einigen Wochen wieder zur Verfügung und können in Russland um die Rebounds kämpfen. Der 2,23 Meter große Centerspieler Christ Koumadje ist vergangene Woche umgeknickt und sein Einsatz für die kommenden Spiele ist noch fraglich.
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Neben dem Rebound-Duell wird es gegen Zenit auch auf die beiden Topscorer ihrer Mannschaften ankommen. Mit Jordan Loyd auf russischer Seite steht dem Berliner Spielmacher Maodo Lo ein Aufbauspieler gegenüber, der oft den Korb attackiert und seine Mitspieler gut in Szene setzt. Außen steht Conner Frankamp für einen Dreipunktewurf bereit.
Der Amerikaner hat in der Euroleague die viertbeste Dreierquote. „Gegen Zenit zu spielen ist keine leichte Aufgabe. Sie haben ein sehr ausgeglichenes Team mit starken Aufbau- und Centerspielern“, sagt Albas Spielmacher Jaleen Smith, der aber keine gute Dreierquote vorweisen kann. In der Euroleague trifft Smith den Dreier von allen Alba-Spielern am schlechtesten und nimmt dennoch in der Offensive nach Maodo Lo die zweitmeisten Dreipunktewürfe.
Als nächstes geht es gegen Kasan
„Wir wollen auf unserer guten Leistung vom Samstag aufbauen und können es kaum erwarten, gegen St. Petersburg zu spielen“, sagt Smith. Am vorigen Samstag gewann Alba das Pokal-Viertelfinale in Bayreuth und trifft im Februar 2022 im Halbfinale auf Bayern-Besieger Chemnitz. Ihre Erfolgswelle wollen die Berliner mit nach Russland nehmen und Mittwoch in St. Petersburg bestehen. Anschließend bleiben die Albatrosse in Russland und spielen am Freitag das nächste Euroleague-Spiel in Kasan, bevor es am Sonntag in der Bundesliga in Ulm weitergeht.
Besonders die beiden Auswärtsspiele in der Euroleague sind richtungsweisend für Alba, um den Anschluss an die Play-off-Plätze nicht zu verlieren. Viele Rebounds würden den Berlinern in beiden Begegnungen sicher helfen.