Alba Berlin zaubert sich zum neunten Sieg in Folge
Es waren keine fünf Minuten gespielt, doch bei den Gästen aus Heidelberg war bereits ein Ansatz von Verzweiflung zu erkennen. Was soll man auch machen, wenn eine deutlich stärker besetzte Mannschaft wie jene von Alba mit einem solchen Rhythmus startet? Die Berliner gaben in der Defensive mit mehreren Blocks den Ton an, attackierten voller Spielfreude und trafen ihre ersten zehn Würfe. Beim Stand von 21:4 für Alba hatte Heidelberg Mitte des ersten Viertels schon sechs Fouls, aber nur drei erfolgreiche Würfe auf dem Konto.
Im weiteren Spielverlauf wurde das Geschehen zwar kurzzeitig etwas ausgeglichener, doch am neunten Berliner Sieg in Serie bestanden nie Zweifel. Durch das 110:70 (27:16, 24:18, 36:11, 23:25) am Sonntagnachmittag vor 5721 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof ist Alba drei Spiele vor Ende der Hauptrunde mindestens Platz drei sicher. Am Mittwoch folgt gegen Gießen das letzte Heimspiel der regulären Saison.
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„Es war echt schön, die alten Kollegen zu sehen“, sagte Albas Jaleen Smith. Mitleid mit seinem früheren Team hatte der Guard allerdings nicht. „Das ist Basketball und da will ich gewinnen. Man sieht bei uns gerade, wie gut es uns tut, nicht mehr die zusätzliche Belastung durch die Euroleague zu haben.“
Alba ging mit dem Rückenwind des klaren Sieges gegen Hamburg vor vier Tagen ins Spiel. Wie zuletzt musste Trainer Israel Gonzalez auf die verletzten Marcus Eriksson und Tim Schneider verzichten. Außerdem fehlten Malte Delow und Kresimir Nikic, die mit Kooperationspartner Lok Bernau den Abstieg aus der ProB verhindern sollen. Das ließ sich Alba aber zu keinem Zeitpunkt anmerken.
Nach der überragenden Anfangsphase leisteten sich die Berliner nur eine kurze Schwächeperiode. Als die Starting Five nach und nach ausgewechselt wurde, kam das Offensivspiel ins Stocken und Heidelberg schöpfte Hoffnung. Mit einigen Dreiern und einem 13:0-Lauf kamen die Gäste bis auf drei Punkte heran, doch Alba reagierte prompt mit einem 14:2-Lauf.
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Im Hinspiel hatten sich die Berliner mit einem Wurf von Maodo Lo in letzter Sekunde zum Sieg gezittert, am Sonntag machten sie in allen Belangen deutlich, wie groß ihre Überlegenheit ist – und das ohne sich zu verausgaben. Nachdem Lo und Smith die Anfangsphase dominiert hatten, bekamen sie großzügige Pausen. Dafür spielten sich nun Tamir Blatt, Yovel Zoosman und Ben Lammers in den Vordergrund. Doch es war vor allem der Mix aus Qualität und Quantität, dem Heidelberg nichts entgegenzusetzen hatte.
In der zweiten Hälfte war das Spiel nicht viel mehr als ein Berliner Schaulaufen. Bei Heidelberg wuchs die Enttäuschung und auf der Anzeigetafel der Vorsprung. Louis Olinde erzielte drei Minuten vor Schluss den 100. Punkt und schuldet seinen Kollegen nun eine Runde Donuts. Kurzzeitig sah es sogar danach aus, als könne Alba einen neuen Rekord aufstellen. Doch ganz so schlimm wie beim höchsten Sieg der Klubgeschichte 1999 gegen Ulm (109:46) erging es den Gästen dann doch nicht.