Ab in die Dolomiten
Wer hat das erste Tor eines Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vor der neuen Spielzeit geschossen? Richtig, das waren die Bietigheim Steelers. War allerdings auch nicht so schwer, der Aufsteiger absolvierte das erste Testspiel aller DEL-Klubs. Dass es 1:4 gegen den Schweizer Aufsteiger HC Ajoie verloren ging, wollen wir mal nicht überbewerten.
Auch wenn die Steelers aus Schwaben sicher nicht zum Titelfavoriten unter den nun 15 Klubs gehören, ist Vorbereitung eben vor allem Warmmachen, auch für die Favoriten, von denen der aktuelle Meister jetzt auch ins Rennen geht: Ab Samstag spielen die Eisbären Berlin im Dolomiten-Cup. Am Donnerstag brach die Mannschaft bereits ins schöne Südtirol auf.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]
In Neumarkt treffen die Berliner am Sonnabend auf den EHC Biel-Bienne. Die anderen Teilnehmer des Miniturniers, das am Sonntag mit dem Endspiel und dem Spiel um Platz drei abgeschlossen wird, sind die Augsburger Panther und wohl eher eine als die italienische Nationalmannschaft.
Serge Aubin sagt vor den ersten Spielen das, was ein Trainer so sagt. Schon das Spiel gegen die Schweizer aus Biel sei „anspruchsvoll“ und werde seiner Mannschaft „einiges abverlangen“ und natürlich wolle man gewinnen. Aber das ist sicher zweitrangig, wichtiger ist, dass die Mannschaft „weiter zusammenwächst“.
Nach den beiden Spielen in Italien haben die Eisbären nur noch zwei Tests – gegen Wolfsburg und Zweitligist Weißwasser – bevor es dann in der Champions Hockey-League (CHL) schon zur Sache geht. Am 27. August kommt Tappara Tampere nach Berlin, zwei Tage später geht es gegen Skelleftea AIK. Dieses Duell wird dann besonders spannend, denn in Skelleftea spielen nun mehr aktuelle Nationalspieler, als in Bietigheim so schnell spielen dürften. Nach Stefan Loibl (zuletzt Mannheim) hat am Donnerstag auch Tom Kühnhackl ein Vertrag bei dem schwedischen Klub unterschrieben.
Für Nationalspieler Tom Kühnhackl war die DEL nicht attraktiv genug
Das unterstreicht, das deutsche Spieler inzwischen auch in der besten Eishockey-Liga Westeuropas begehrt sind. Loibl und Kühnhackl überzeugten beim guten WM-Auftritt der Deutschen in Lettland. Kühnhackl – zuvor seit Jahren in Nordamerika aktiv und zwei Mal Meister in der National Hockey-League (NHL) mit Pittsburgh – war in der DEL im Gespräch, aber offensichtlich kann sich die Liga Spieler dieser Klasse immer weniger leisten, zudem ist die schwedische Liga besonders im Visier der Späher aus der NHL. In Schweden ist man als Profi der NHL näher als in der DEL.
Auch die Eisbären haben mit Lukas Reichel und Haakon Hänelt zwei vielversprechende Spieler Richtung Nordamerika verloren, allerdings ist der Berliner Kader so gut aufgestellt, dass er in der neuen Saison mit den Teams der Adler Mannheim und RB<TH>München gut mithalten können sollte. „Ich glaube, wir haben sogar ein besseres Team als in der Meistersaison“ , sagt Eisbären-Angreifer Marcel Noebels, der sich „natürlich“ auf das Wiedersehen mit Nationalmannschaftskollegen Kühnhackl und Loibl freut. Und ganz nebenbei sollten die Spiele in der CHL dem Team von Serge Aubin dienlich sein, um dann am 9. September zum Ligastart gegen München in Frühform zu sein.