Edmund White gestorben: Der US-Schriftsteller war ein Wegbereiter der queeren Literatur

Der US-Schriftsteller und einer der einflussreichsten Vertreter der LGBTIQ-Literatur, Edmund White, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. „Leider muss ich bestätigen, dass Ed letzte Nacht in seinem Haus in New York eines natürlichen Todes gestorben ist“, erklärte sein Agent Bill Clegg in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP.

Whites Werk umfasst dutzende Bücher, mehrere Kurzgeschichten sowie unzählige Artikel und Essays. Indem er sich mit schwuler Intimität und Sexualität auseinandersetzte, etablierte sich White als Pionier der Schwulenliteratur sowie als Chronist der homosexuellen Emanzipation.

Bereits mit seinem ersten, im Jahr 1973 erschienenen Roman „Vergiss Elena“ gelang dem in New York lebenden Schriftsteller der Durchbruch. Der russische Autor Vladimir Nabokov bezeichnete das Werk als „wunderbares Buch“. Vier Jahre später erschien sein sehr explizites Werk „The Joy of Gay Sex“, eine Art illustriertes Kamasutra, das rasch zu einer Fibel unter Schwulen avancierte.

Stets stand die Homosexualität im Mittelpunkt von Whites Schreiben: Der 1940 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio geborene Autor erzählt dabei meistens von sich selbst – von den Fünfziger Jahren, als Homosexualität noch als Geisteskrankheit galt, bis hin zu einer Zeit, in der seinen Angaben zufolge rund 200 seiner Freunde an Aids starben. Auch White selbst wurde 1985 positiv auf HIV getestet.

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Der Schriftsteller war bei den Unruhen von Stonewall im Jahr 1969 mit dabei – der Geburtsstunde der westlichen LGBTIQ-Bewegung. In den achtziger Jahren zog er für rund 15 Jahre nach Paris, wo er mehrere Biografien über die Schriftsteller und Dichter Jean Genet, Marcel Proust und Arthur Rimbaud verfasste.