„Eine Zusammenarbeit hat es nie gegeben“: Berlins neue Kultursenatorin distanziert sich von Chialos Kurs

Berlins neue Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson hat sich mit Blick auf die Kürzungen in der Hauptstadtkultur von ihrem Vorgänger Joe Chialo (CDU) distanziert. „Eine Zusammenarbeit mit Herrn Chialo hat es in diesem Sinne nie gegeben“, sagte Wedl-Wilson dem „Spiegel“. Die parteilose Politikerin war unter Chialo, der Anfang Mai zurückgetreten war, Kulturstaatssekretärin. 

„Wir hatten eine ganz unterschiedliche Auffassung davon, was Zusammenarbeit heißt, sowohl was die Arbeit hier in der Senatsverwaltung betrifft, als auch die Arbeit mit der Kulturszene“, sagte Wedl-Wilson weiter auf die Frage, ob es nicht auch ihre Politik war, die für die Missstimmung gesorgt hatte.

„Die Kulturschaffenden sagen von sich aus eigentlich alle: Wenn es einen Konsolidierungsdruck gibt und wenn der gesamte Haushalt geschrumpft wird, dann muss natürlich jeder einen Beitrag dazu leisten“. Doch diese Auseinandersetzung, dieses Austauschen mit den Akteurinnen und Akteuren habe nicht angemessen stattgefunden. 

Die 1969 in Großbritannien geborene Politikerin war kürzlich als Kultursenatorin vereidigt worden. Wedl-Wilson hat als langjährige Kulturmanagerin nicht nur Erfahrung in der Senatskulturverwaltung. Sie gilt auch als langjährige Kennerin der Berliner Kulturszene. Vor ihrem Wechsel in die Kulturverwaltung beim Start des schwarz-roten Senats Ende April 2023 war sie unter anderem mehrere Jahre Rektorin der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler. (dpa)