Ist Halle Berry eine Rabenmutter?: Die neuen Kinostarts der Woche

In „Megalopolis“ spielen Trump-Verfechter Jon Voight und Enfant Terrible Shia LaBeouf moderne Römer. Auch Regisseur Francis Ford Coppola ist auf Ego- statt auf Erfolgskurs. Welche Filme noch im (Wagen-)Rennen der Kinocharts sind, hat unsere Redaktion für Sie zusammengestellt.

1 Megalopolis

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Das amerikanische Imperium des 21. Jahrhunderts droht in seinem Prunk und seiner Dekadenz vor die Hunde zu gehen. Bei Francis Ford Coppola heißt das Reich New Rome; die Stadt, New York nachempfunden, steht nach einer Finanzkrise vor dem Kollaps.

Star-Architekt und Nobelpreisträger Cesar Catilina (Adam Driver) hat ein organisches, transparent schimmerndes Baumaterial namens Megalon erfunden, das man auch in der plastischen Chirurgie verwenden kann. Hiermit will er den Wiederaufbau von New Rome gegen den Willen der korrupten Statthalter durchzusetzen.

Erzählerisch wie ästhetisch ist „Megalopolis“ ein glorreiches Chaos. Visuell hat das durchaus seinen Reiz, auch wenn seine Zukunftsvisionen der Stadt wie Restbestände aus den Spezialeffektstudios für „Star Wars: Episode I“ aussehen. Es wirkt fast rührend naiv, wie Coppola der Nachwelt etwas über die Gestaltungskraft der Kunst erzählen will.

So gesehen ist „Megalopolis“ ein gewaltiges Paradoxon: ein von persönlichen Obsessionen vorangetriebenes Herzensprojekt, hinter dem das Ego des Regisseurs aber nahezu verschwindet. Andreas Busche

2 Element of Crime in Wenn es dunkel in kalt wird in Berlin

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Nur Sven Regener und seine Band Element of Crime können den japanischen Autohersteller „Subaru“ oder „Getränke Hoffmann“ in warme, melancholische Songs verpacken. Die Band entstand in den 80er Jahren im geteilten Berlin, damals sang sie noch auf Englisch. Der große Erfolg kam Anfang der 90er Jahre, als Regener begann, seine Texte auf Deutsch zu schreiben.

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Mit ihrer Mischung aus Folk, Pop und Jazz und den Bildern eines Großstadtlebens, das Regener in seinen Texten entwirft, haben sie längst ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Nun hat der Schauspieler und Regisseur Charly Hübner eine Doku über die Band gedreht.

Er begleitet die Gruppe über fünf Live-Konzerte in Berlin, vom kleinen Club bis zur großen Bühne. Hübner ist selbst ein früher Fan der Truppe, ihre Musik der Soundtrack seines Lebens. Entstanden ist ein entspannter Film über eine ungewöhnliche Band, aber auch über Berlin. Frank Weiss

3 Rohbau

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„Da sitzt was im Bagger“ – die nächste schlechte Nachricht für Bauleiter Lutz (Peter Schneider, Halle-„Polizeiruf 110“), der auf einer Großbaustelle schon mit zig Problemen jongliert. Das im Bagger ist Irsa (14), die ihren Vater sucht. Der hat illegal auf der Baustelle gearbeitet und ist nicht „nach Hause“ (ein Wohnwagen am Stadtrand von Mannheim) gekommen.

Wir ahnen ab Minute zwei, was mit ihm passiert ist, aber dem albanischen Mädchen erzählt keiner die Wahrheit. Auf jeden Fall verschränken sich die Wege von Lutz und Irsa (Angjela Prenci); sie zieht vorübergehend bei ihm ein, dann brechen beide nach Albanien auf.

Sachte zerbröselt Regisseur Tuna Kaptan Zuschreibungen – das Mädchen ohne Papiere wirkt fester verwurzelt im Leben als der Architekt, der seine Ehe und seine Firma zerlegt hat. Er tut (fast) alles, um die Karriere wieder auf Kurs zu kriegen, wirkt dabei aber so gebeutelt und verdruckst, dass man ihn eher als Opfer wahrnimmt.

Irsa dagegen – vielleicht, weil die Liebe ihrer Familie sie einhüllt – stellt sich energisch und noch mit einer Prise kindlicher Fröhlichkeit einer Welt, die ihr absolut nicht wohlgesinnt ist. Genau beobachtet, stark gespielt. Antje Scherer

4 Never Let Go

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Eine der Urängste des Horrorkinos geht zurück bis zu den Märchen der Gebrüder Grimm: zwei verlorene Kinder, ein einsames Haus im Wald, eine übernatürliche Bedrohung. In „Never Let Go“ des französischen Horror-Spezialisten Alexandre Aja verfasst die Hütte die gesamte Welt von Momma (Halle Berry) und ihren Zwillingssöhnen Nolan (Percy Daggs IV) und Samuel (Anthony B. Jenkins).

Gebete und Seile, mit denen sie sich bei ihren Waldausflügen vertauen, schützen sie vor dem „Bösen“ im Wald; und die Mutter würde ihr Leben geben, um Nolan und Samuel zu verteidigen. Der Haken: Nur sie kann die Zombie-artigen Monster sehen, was erste Zweifel an ihrer Realität sät.

Als Samuel die Warnungen der Mutter zu hinterfragen beginnt, kippt der Horror langsam in eine Art Erziehungsdrama: Das Verhältnis der Kinder zu ihrer Mutter wird auf eine ernste Probe gestellt.

Eigentlich ein Regisseur für Schockeffekte, begibt sich Aja diesmal auf das Terrain des psychologischen Arthouse-Horrors. Vor allem Daggs und Jenkins spielen überzeugend, aber das Geheimnis von Berrys Momma ist zu schnell entschlüsselt, um Spannung zu erzeugen. Andreas Busche

5 Die Schule der magischen Tiere 3

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Rauf aufs die Dächer über Paris. Dort stromert Kater Karajan herum, ein magisches Tier, das von Zoohändler Morrison zu seiner neuen Besitzerin und Style Queen Helene gebracht werden soll. Zwei verwöhnte Charaktere treffen aufeinander und entwickeln eine besondere Freundschaft.

Den dritten Teil der bekannten Kinderbuchreihe verfeinert Regisseur Sven Unterwaldt mit Spannung, Humor und einer großen Portion Emotionalität.

Die Stimmen von Ralf Schmitz (Kater Karajan) und Katharina Thalbach (Schildkröte Henrietta) bringen Leben in die animierten und teils etwas starren Vierbeiner, während die Klasse um Helene versucht, den heimischen Wald mit einem Tanzauftritt beim traditionellen Waldtag zu retten.

Doch es kommt alles anders: Eine Mode-Ikone plant ihre Show im städtischen Naturkundemuseum und Helene wirft alle Pläne über Bord. Viele Jugendliche auf einem Haufen, die doch etwas zu alt wirken, um mit Kuscheltieren umher zu laufen. Deshalb erwachen die Tiere zum Leben – ein Kindertraum wird wahr. Anna-Marie Petruck

6 Das Land der tausend Weine

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Rioja – den Namen dürften alle, die zumindest ab und an Wein trinken, kennen. Der spanische Dokumentarfilmer José Luis López-Linares hat dem Weinbaugebiet im Nordwesten Spaniens einen Dokumentarfilm gewidmet. Erklären Winzer zu Beginn noch grundlegend, wie man Wein macht, lernt man danach aktuelle Trends und Geschichte der Region kennen.

Bei laut Abspann über 61 Gesprächspartnern – Winzerinnen und Winzer, Gastronomen, Kritiker – kommen zuweil etwas zu viele Leute gleichzeitig zu Wort. Szenen wie, wenn zwei neue Winzer ihren Wein dem Weinkritiker Tim Atkin vorstellen und nervös sind wie Jungdesigner vor Anna Wintour, bieten aber einen spannenden Schlüssellochblick.

Manchmal gerät man in die Nähe eines Tourismus-Imagefilms: Drohnenflüge über die hügelige Region, unterlegt mit klassischer Musik, ein Winzer, dessen Glas Rotwein in der Abendsonne leuchtet.

Schwierigkeiten oder Probleme, wie die Auswirkungen des Klimawandels, werden kaum angesprochen. Aber das ist vermutlich nicht das Ziel: Der Film macht Lust auf ein Glas Tempranillo oder Garnacha Blanca. Cristina Plett