Tabellenführung behauptet: Füchse siegen in der European League
Die sportliche Brisanz der Partie war unumstritten. Im Duell der beiden ungeschlagenen Teams in der European League wollten die Füchse in heimischer Halle ihre Tabellenführung gegen Skanderborg-Aarhus Handbold behaupten und schon allein dafür hat es sich für die gut viereinhalb Tausend Zuschauer am Dienstagabend gelohnt, sich auf den Weg in die Max-Schmeling-Halle aufzumachen. Doch nicht nur dafür, denn viele von ihnen wollten bei der Gelegenheit einen ersten Blick auf die Berliner Neuverpflichtung Hákun West av Teigum werfen, der ab der kommenden Saison Hans Lindberg auf Rechtsaußen ablösen soll.
Doch das sportliche Feuerwerk, dass beide Flügelspieler bei Gelegenheit gerne abfeuern, blieb beim 30:24-Erfolg der Gastgeber aus. Der dänische Routinier auf Seiten der Berliner ließ beispielsweise zwei Siebenmetern und zwei Würfe aus dem Winkel liegen und kam nur auf eine Quote von 20 Prozent – ein historisch schlechtes Ergebnis für den Routinier.
Da beide Teams zudem weniger als üblich auf ihr Tempospiel setzen konnten, mussten sie sich ihre Tore meist lange erarbeiten. Weniger spannend wurde es deshalb nicht. Die Gäste aus Dänemark waren vornehmlich über die Rückraumrechtsposition erfolgreich, Berlin hingegen forcierte das Kreisspiel, sodass nach einer gespielten Viertelstunde beide Mannschaften acht Treffer vorweisen konnten.
Mit der Hereinnahme von Paul Drux gewann die Berliner Defensive dann aber an Kompaktheit, die sich im Spielstand widerspiegelte. Der Kapitän war es auch, der in der 20. Minute die erste Zwei-Tore-Führung erzielte, die bis zur Halbzeit verteidigt werden konnte.
„Wir haben das in der ersten Halbzeit eigentlich gut gemacht”, sagte av Teigum nach Abpfiff, monierte aber den Leistungsabfall in der zweiten Spielhälfte. „Da haben wir ein paar Fehler zu viel und Berlin hat seine Stärke ausgespielt.” Skanderborg-Aarhus versuchte zwar mithilfe des siebten Feldspielers kleinere Defizite auszubessern, durch die abnehmende Wurfquote verspielten sich die Dänen aber ein knapperes Ergebnis.
So auch der 20-Jährige mit seinem auffallendem Lockenkopf, der von seinen sieben Würfen nur vier im Tor der Berliner unterbringen konnte und am Dienstagabend vergleichsweise wenig auf der Außenbahn wirbelte, kurz vor Schluss sogar einen Gegenstoß verwarf.
Im Rückspiel will es av Teigum besser machen mit seinem Team
„Natürlich bin ich da enttäuscht, von mir und von uns als Team. Das geht anders”, sagte av Teigum, der sich bei seinem künftigen Arbeitgeber gerne besser verkauft hätte. Zu viel Fokus auf das Kommende, möchte er aber noch nicht legen: „Berlin ist ein wirklich gutes Team und ich freue mich darauf, hier zu spielen. Aber das zählt jetzt noch nicht. Jetzt habe ich das Trikot von Skanderborg-Aarhus an.”
Und mit den Midtjylländern möchte er es am nächsten Dienstag in eigener Halle wieder besser machen. „Da müssen wir unsere Leistung über 60 Minuten bringen. Zu Hause sind wir schwer zu schlagen”, sagte der Färinger und ist sich sicher, dass das rund 2500 Zuschauer umfassende Stadion in Aarhus gut gefüllt sein wird.
Handball ist in Dänemark ohnehin ein Sport, der viel Aufmerksamkeit erhält, aber das ist noch einmal ein besonderes Spiel”, so der 20-Jährige. „Für die ist das wahrscheinlich das Spiel des Jahres”, sagt derweil der dänische Rückraumspieler der Füchse Jacob Holm, der für Berlin am Dienstag wieder einmal mit viel Übersicht die Fäden auf der Mitte zog. „Ich freue mich darauf, mal wieder zuhause zu spielen. Da wird sicher gute Stimmung sein.”
Bevor es um die nächsten Punkte auf europäischem Parkett geht, sind die Berliner jedoch in der Bundesliga gefordert, empfangen am Sonntag den SC Magdeburg (14 Uhr/Sky). Und das dieses Spiel zwischen dem deutschen Meister und dem aktuellen Tabellenführer noch einmal eine ganz besondere Brisanz hat, ist hinlänglich bekannt.
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