„Fühle mich sauwohl bei Hertha“: Bobic sieht sich derzeit nicht als Kandidat beim DFB
Fredi Bobic hat nach eigener Aussage gerade „drei Tage Vollprogramm“ hinter sich. Das ist nicht verwunderlich nach allem, was im Moment im deutschen Fußball passiert. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sucht einen neuen Geschäftsführer als Nachfolger von Oliver Bierhoff – und der Name Fredi Bobic ist aktuell auch in der Verlosung. Zumindest medial.
Die drei Tage Vollprogramm hatte Bobic, Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC, allerdings nicht, weil er mit dem DFB über einen neuen Job verhandelt hat; seine ganze Arbeitskraft war in den vergangenen Tagen im eigenen Verein gefordert.
Hochrangige Vertreter von 777 Partners, dem potenziellen Nachfolger von Herthas Investor Lars Windhorst, sind gerade in Berlin zu Besuch, um über die mögliche Zusammenarbeit mit dem Berliner Fußball-Bundesligisten zu sprechen.
„Es war ein sehr angenehmes Miteinander“, berichtete Herthas Geschäftsführer über die Verhandlungen. Man habe sich beschnuppert, auf beiden Seiten viele Fragen abgearbeitet und sei bereits sehr tief in die Materie eingestiegen. Für andere Dinge habe er da „gar keinen Kopf gehabt“.
Bobic’ schneller Abschied ist nicht zu erwarten
Dass Bobic schon in Kürze von Hertha zum DFB, von Berlin nach Frankfurt am Main wechselt, das ist nach dem, was der 51-Jährige am Mittwochvormittag in einer Medienrunde gesagt hat, erst einmal nicht zu erwarten.
Zu diesem Termin hatte Hertha schon in der vergangenen Woche eingeladen, weit vor den jüngsten Entwicklungen beim DFB. Es sollte um eine Bilanz zum Abschluss des Jahres gehen. Aber natürlich drehte es sich dann erst einmal nicht um Hertha, sondern um den DFB und seine möglichen Avancen für Bobic.
Ich habe einen Job. Ich fühl mich wohl. Ich fühl mich sauwohl.
Fredi Bobic
Herthas Sportgeschäftsführer ist in den vergangenen Tagen als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge von Oliver Bierhoff gehandelt worden, der nach dem frühen WM-Aus der Nationalmannschaft in Katar seinen Posten als Geschäftsführer Nationalmannschaft und Akademie räumen musste.
„Ich habe einen Job“, sagte Bobic, der selbst erst vor anderthalb Jahren bei Hertha angefangen hat. „Ich fühl mich wohl. Ich fühl mich sauwohl.“
Dem DFB empfahl er, sich erst einmal darauf zu verständigen, was er überhaupt inhaltlich wolle, „bevor man über die Personen spricht“. Der Verband solle sich nicht treiben lassen, und er selbst sei auch „nicht erpicht darauf, dass mein Name fällt“.
Bobic hat bei Hertha aktuell viel zu tun
Aktuell hat Bobic bei Hertha genug zu tun. Am Mittwoch verabschiedete sich die Mannschaft nach dem Testspiel gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig in die Winterpause. Vorher einigten sich beide Klubs noch auf ein Leihgeschäft von Innenverteidiger Linus Gechter, 18, der bei Hertha zuletzt wenig zum Einsatz gekommen ist und nun bis zum Saisonende bei der Eintracht die nötige Spielpraxis sammeln soll.
Auch weitere Personalien müssen in den nächsten Wochen geklärt werden. Einige Spieler, deren Verträge nach dieser Spielzeit auslaufen, könnten den Klub noch in diesem Winter verlassen. In einem Fall steht laut Bobic in Kürze eine Entscheidung an.
Über allem aber steht das Thema Investor. Nach den misslichen Erfahrungen mit Lars Windhorst und seinem Unternehmen Tennor, die schließlich im Oktober zum großen Knall führten, soll die Zusammenarbeit mit 777 Partners, dem Investor aus Florida, von Anfang an besser vorbereitet werden. Es gebe „ein ganz anderes Onboarding“ berichtete Bobic.
Theoretisch könnte Hertha die Anteile von Windhorst (64,7 Prozent) selbst zurückkaufen. Diese Variante kommt allerdings schon aus finanziellen Gründen nicht in Frage; auch für ein Veto gegen einen Verkauf an 777 Partner sieht Bobic keinen Grund.
Die US-Amerikaner könnten also schon bald Herthas größter Anteilseigner werden – vorausgesetzt sie einigen sich mit Windhorst über die Modalitäten. Man werde nichts überstürzen, und bis zum Abschluss werde sicher noch einige Zeit ins Land gehen, sagte Fredi Bobic. Denn jetzt sei erst einmal Weihnachten.
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