26. Verhandlungstag: Mutmaßlicher Entführer wird im Block-Prozess weiter befragt

Im Hamburger Block-Prozess wird an diesem Dienstag (9.30 Uhr) der mutmaßliche Chef der Entführer weiter befragt. Der Geschäftsführer eines israelischen Sicherheitsunternehmens soll in der Silvesternacht 2023/24 die Entführung der beiden Kinder – damals zehn und 13 Jahre alt – weg vom Wohnsitz des Vaters in Dänemark organisiert und durchgeführt haben.

Er ist in dem Fall auch Beschuldigter und wurde bis kürzlich mit Haftbefehl gesucht. Für seine freiwillige Aussage sicherten ihm die Ermittlungsbehörden sicheres Geleit zu. Die Strafkammer am Landgericht vernahm den 68-Jährigen bereits in der letzten Woche an zwei Tagen – die Sicherheitsvorkehrungen waren zu seinem Schutz noch einmal erhöht worden.

Hauptangeklagte ist die Hamburger Unternehmerin Christina Block. Ihr wird vorgeworfen, nach einem langen Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann den Auftrag zur Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in Auftrag gegeben zu haben. Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette “Block House”, Eugen Block, bestreitet das. Nach ihrer Darstellung sollte die Firma des 68-Jährigen nur die Cyber-Sicherheit ihres Hotels “Grand Elysée” verbessern. Bei der Entführung habe die Firma auf eigene Faust gehandelt.

Zeuge stellte ein Team aus Israel zusammen

Die Version des Zeugen lautete anders: Er berichtete, er sei im Januar 2023 gebeten worden, einen Plan zu erarbeiten. Er habe Daten sammeln sollen, die im Sorgerechtsstreit helfen könnten, den Jungen und das Mädchen zurückzubringen. Doch als das nicht geholfen habe, sei der Druck auf ihn immer weiter gewachsen.

Er habe ein Team aus Israel zusammengestellt, das die Kinder nach Deutschland zurückbringen sollte, erklärte der Mann, der von zwei Anwälten begleitet wurde. Geplant sei eigentlich gewesen, dass dies ohne Gewalt geschehe. Bei einer Besprechung in einem zur Block-Gruppe gehörenden Luxushotel sei am 28. Dezember 2023 auch Christina Block anwesend gewesen. Sie habe dem Team gedankt, dass es die Kinder retten wolle.

Nach der Aussage des 68-Jährigen hatte die Vorsitzende Richterin am vergangenen Donnerstag begonnen, ihre Fragen zu stellen. Wenn sie fertig ist, wird das Fragerecht an weitere Verfahrensbeteiligte gehen. Erst dann wird auch der Anwalt von Christina Block Gelegenheit haben, den Zeugen zu befragen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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kns/roj/news.de