Podcast „Lanz & Precht“ zu Israel und Nahost: „Klischee-Potpourri“
Der aktuelle Podcast „Lanz & Precht“ zieht weitere Kreise. So kritisiert das Tikvah Institut, den „Umgang des ZDF mit Prechts antijüdischen Äußerungen“ und hat Programmbeschwerde eingelegt.
Geschäftsführer Beck kritisiert
Tikvah ist das hebräische Wort für „Hoffnung“, das Institut sieht sich als Scharnier zwischen Wissenschaft und Bildung im Bereich der Antisemitismusbekämpfung.
Dessen Geschäftsführer, der ehemalige Grünen-Politiker Volker Beck, sagte, der Podcast sei ein „einziges Klischee-Potpourri“ gewesen. Das ZDF sei aufgefordert, sich für eine grundsätzliche Aufarbeitung des Vorgangs zur Verfügung zu stellen. Die Anmerkung der Redaktion – „An einer Stelle wurden komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt, was missverständlich interpretiert werden konnte. Deshalb haben wir diesen Satz entfernt“ – stelle keine Abhilfe dar.
Die Anmerkung sei eine Verdrehung des Sachverhaltes. Es wurden nicht „komplexe Zusammenhänge verkürzt dargestellt“. Es wurden antisemitische Gerüchte und Fehlinformationen weitererzählt. Der Podcast enthält neben der inkriminierten antijudaistischen Legendenbildung zahlreiche weitere, klischeehafte Aussagen und Fehlinformationen. Die Äußerung von Richard David Precht ist nicht missverständlich – sie ist schlicht falsch.
Prechts Aussage in dem Podcast, orthodoxen Juden sei es von der Religion her untersagt zu arbeiten, „außer ein paar Dingen wie Diamanthandel und Finanzgeschäfte“, bediene das antisemitische Klischee vom Schacherjuden und sei historisch unrichtig.