Awoniyi wird verabschiedet, Siebatcheu trifft

Schon beim Aufwärmen haben sie seinen Namen gesungen, und bei seiner Auswechslung in der zweiten Halbzeit sangen sie ihn immer noch. Als Taiwo Awoniyi zum allerletzten Mal im Stadion an der Alten Försterei auflief, feierte man ihn, als wäre er noch Spieler des 1. FC Union.

Doch das ist er schon seit einem Monat nicht mehr. Im Testspiel am Sonnabend trug der nigerianische Stürmer schon das gelb-blaue Auswärtstrikot seines neuen Arbeitgebers Nottingham Forest. In seinen zwei Jahren bei Union ist Awoniyi aber mit 25 Toren in 56 Spielen zu einer kleinen Vereinslegende geworden, und entsprechend emotional wurde er vor dem Anpfiff verabschiedet.

„Ich werde hier jeden vermissen, das war hier eine sehr besondere Zeit für mich“, sagte Awoniyi. „Ich bin aber überzeugt, dass Union in der Europa League und in der Bundesliga eine gute Saison spielt.“

Dass die Köpenicker Awoniyis Abgang womöglich verkraften können, zeigten sie in den 90 Minuten danach vor 15.467 Fans.

Mit dem 1:0-Sieg gegen den Premier-League-Aufsteiger zeigte sich Union im letzten Testspiel vor Saisonbeginn bereit. Und zwar bereit für ein zweites Jahr im internationalen Geschäft, aber auch bereit für das bevorstehende Derby gegen Hertha BSC, das am Mittwoch gegen Nottingham verloren hatte.

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Vor allem in den ersten zehn Minuten war Union deutlich gefährlicher als die Gäste. In der 36. Minute gingen die Gastgeber durch Awoniyis Nachfolger Jordan Siebatcheu in Führung. Nach einem Fehler im Aufbauspiel der Engländer konnte der hellwache Sheraldo Becker zum US-Nationalspieler flanken, der sein erstes Tor im Union-Dress erzielte.

Kurz danach hätte Awoniyi beinahe sein erstes Tor für Forest erzielt, schoss aber aus kurzer Distanz knapp am langen Pfosten vorbei. Mit einer verdienten Führung ging Union also in die Pause.

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Als Awoniyi in der 70. Minute unter Applaus vom Platz ging, hätte es sogar 2:0 stehen können. Sowohl Siebatcheu als auch Kevin Behrens hatten in der Zwischenzeit Großchancen liegen lassen.

Auch Tim Starke hatte in der Schlussphase das zweite Tor auf dem Fuß, erzwang aber nur eine gute Parade vom Forest-Torwart Dean Henderson.

„Siehst Du Hertha, so wird das gemacht“, sangen die Union-Fans auf der Waldseite nach Abpfiff. Kapitän Christopher Trimmel war das etwas zu viel der Euphorie: „Wir denken noch nicht ans Derby, sondern nur ans Pokalspiel gegen Chemnitz.“