Sieben Tore, Elfmeter, Platzverweis: Gladbach nimmt Köln im Derby auseinander
Borussia Mönchengladbach hat sich mit einem deutlichem 53. Bundesliga-Derbysieg gegen den 1. FC Köln für das 1:5 in der Vorwoche bei Werder Bremen rehabilitiert. Im 95. Erstliga-Rheinderby bezwang das Team von Trainer Daniel Farke den Erzrivalen am Sonntag mit 5:2 (2:1). Der Sieg ging auch in dieser Höhe in Ordnung. Tore von Marvin Friedrich (27. Minute), Ramy Bensebaini (45.+2, Foulelfmeter/76.), Kapitän Lars Stindl (47.) und Marcus Thuram 5:2 (90. +1) sorgten vor 54.042 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park für den ersten Gladbacher Derbysieg nach drei Niederlagen in Serie.
Bei den Kölnern wurde drei Tage nach dem 0:1 in der Conference League gegen Partizan Belgrad Florian Kainz zur tragischen Figur. Per Foulelfmeter traf der Offensivspieler zunächst zum zwischenzeitlichen Ausgleich (31.), verursachte aber vor der Pause den von Bensebaini verwandelten Strafstoß für die Borussia und flog dafür zudem mit Gelb-Rot vom Platz. Denis Huseinbasic sorgte in der 83. Minute für das zweite FC-Tor. Mit nun 15 Punkten aus neun Spielen zog Gladbach in der Tabelle der Fußball-Bundesliga wieder an Köln (13) vorbei auf Rang sechs.
Von Beginn an war bei vielen intensiven Zweikämpfen Feuer im Spiel. Schiedsrichter Sven Jablonski verteilte bereits in den ersten zehn Minuten zwei Gelbe Karten – eine davon für Kainz. Die Kölner attackierten die Borussen sehr hoch – damit war das Farke-Team in Bremen gar nicht klargekommen. Farke gab derselben Startelf indes die Chance zur Wiedergutmachung und wurde dafür belohnt.
In der Tat war bei der Borussia eine andere Intensität zu spüren als vor einer Woche. Aus dem aggressiven Kölner Pressing befreiten sich die Gladbacher diesmal zumeist spielerisch. Verdient ging die Borussia auch erstmals seit zwei Jahren wieder in einem Derby in Führung. Per Schulter traf Friedrich nach einer Ecke von Nationalspieler Jonas Hofmann erstmals seit seinem Wechsel vom 1. FC Union Berlin im vergangenen Winter für die Elf vom Niederrhein.
Unglücklich aus Gladbacher Sicht fiel der schnelle Ausgleich. Beim ersten Gegenangriff der Kölner gingen Hofmann und Kainz gleichzeitig im Strafraum zum Ball, der Kölner war indes einen Tick schneller am Ball und wurde von Hofmann getroffen. Jablonski entschied erst nach dem Studium der Videobilder auf Strafstoß, den der Gefoulte in seinem 100. Pflichtspiel für den FC verwandelte.
Noch vor der Pause sorgte Kainz wieder für die Führung der Gladbacher, weil er Hofmann diesmal im eigenen Strafraum im Luftkampf den Ellbogen ins Gesicht rammte. Für die Aktion sah der Offensivspieler zudem folgerichtig die zweite Gelbe Karte und musste vorzeitig duschen. Bensebaini verwandelte gewohnt sicher vom Punkt und stellte die verdiente Pausenführung wieder her.
Gegen nun nur noch zehn Kölner sorgte Gladbachs Kapitän Stindl früh im zweiten Durchgang für die Vorentscheidung. Mit einem unhaltbaren Schuss aus knapp 25 Metern sammelte der Routinier seinen 100. Scorerpunkt im Borussen-Trikot, den Stindl mit einem Lauf über fast den gesamten Platz emotional bejubelte.
Hernach drohten die Kölner in Unterzahl zunächst völlig auseinanderzubrechen. Allerdings waren die Borussen im Abschluss nicht mehr entschlossen genug oder es fehlte das nötige Glück. Anders als vor einer Woche, als die Kölner daheim das Spiel gegen Borussia Dortmund noch zum 3:2-Sieg gedreht hatten, kamen sie diesmal nicht mehr entscheidend heran. (dpa)
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