Deutsche Fußballerinnen besiegen Bulgarien 7:0
20 Minuten lang sah es so aus, als hätte Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg unrecht mit ihrer Voraussage, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer in Cottbus gegen Bulgarien vieles, aber kein offenes Spiel erwarten können. Die Gäste setzten zwar wie zuvor vermutet auf eine Fünferkette in der Abwehr, schoben diese aber bis nah an die Mittellinie nach vorn.
Dadurch hatte das DFB-Team einige Problem ins Spiel zu finden und machte sich das Leben durch ungewohnte Fehlpässe selbst schwer. Am Ende aber stand ein souveränes 7:0 (3:0), das auch in dieser Höhe in Ordnung ging. „Wir müssen lernen geduldiger in so ein Spiel zu gehen und waren auch überrascht, dass Bulgarien so aggressiv nach vorne verteidigt hat”, sagte Mittelfeldspielerin Lina Magull nach dem Spiel.
Nach 22 Minuten, die 1534 Fans im Stadion der Freundschaft hatten gerade die ersten Deutschland Sprechchöre gestartet, bewahrheitete sich dann eine andere Aussage der Bundestrainerin, nämlich, dass offensive Außenverteidigerinnen ein Schlüssel zum Erfolg gegen den Außenseiter sein könnten. Die konsequent hochgeschobene Rechtsverteidigerin Kathrin Hendrich fand mit ihrer Flanke Mittelstürmerin Lea Schüller, die die erste echte Chance des Spiels nutzte.
„Ich glaube, beide sind viel marschiert, weil sie Platz bekamen“, sagte die Torschützin über ihre Vorlagengeberin und Sjoske Nüsken auf der anderen Seite. Mit Schüllers Treffer war der Knoten geplatzt. Nur zwei Minuten später erhöhte Lina Magull von der Sechzehnerkante auf 2:0. Vor der Pause sorgte Magull mit ihrem zweiten Treffer noch für das 3:0. So konnte Voss-Tecklenburg schon zur Pause munter wechseln.
Am Dienstag treffen die Deutschen auf Serbien
In der zweiten Halbzeit lief dann noch mehr wie erwartet. Deutschland hatte den Ball und Bulgarien versuchte tief in der eigenen Hälfte zu verteidigen. Das DFB-Team kombinierte sicher und kam schnell zu Chancen. Doch wieder brauchte es die Unterstützung vom Publikum, ehe ein Treffer gelingen wollte und wieder war es eine Hereingabe von Rechtsverteidigerin Heinrich, die die eingewechselte Linda Dallmann entscheidend abfälschte.
„Die Stimmung war toll“, sagte Voss-Tecklenburg in der Pressekonferenz nach dem Spiel, mit Blick darauf, dass nicht einmal die Hälfte der verfügbaren Eintrittskarten verkauft worden waren. Auch nach dem 4:0 ließen die nächsten Tore nicht lange auf sich warten. Schüller mit ihrem zweiten Treffer des Tages (72.) und die ebenfalls eingewechselte Tabea Waßmuth (76.) erhöhten, ehe wieder Dallmann in der 82. Minute zum verdienten 7:0-Endstand traf.
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„Insgesamt muss man zufrieden sein mit einem 7:0 und drei Punkten“, sagte Doppeltorschützin Magull nach dem Spiel, verwies aber direkt darauf, dass Bulgarien kaum als Maßstab diene. Am Dienstag (16 Uhr, live im ZDF) geht es in Chemnitz mit Serbien gegen einen Gegner, der diese Ansprüche schon eher erfüllen könnte.
„Ich schätze sie stärker ein“, sagte Magull und auch Voss-Tecklenburg hatte bereits unter der Woche darauf hingewiesen, dass Serbien eine Mannschaft sei, die Fußball spielen will. Ob sie das dann auch dürfen, liegt aber in erster Linie an den deutschen Frauen.