1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund: Union kämpft, trifft und verliert am Ende doch

Die Hoffnung starb zuerst langsam und dann ganz schnell. Bis zehn Minuten vor dem Ende konnte der 1. FC Union nach einem harten Kampf in Dortmund noch träumen. Von dem Sieg, der Überraschung, ja sogar von der Meisterschale. Doch dann tauchte Youssoufa Moukoko im Strafraum auf, und das Licht der Hoffnung erlosch endgültig.

Mit 1:2 verloren die Köpenicker am Samstagnachmittag und verabschiedeten sich damit wohl endgültig aus einem Titelrennen, an dem sie ohnehin nicht hätten teilnehmen sollen. „Es fühlt sich schlecht an. Das ist aus meiner Sicht über 90 Minuten eine bittere Niederlage”, sagte Union-Trainer Urs Fischer nach dem späten und etwas glücklichen Dortmunder Siegtor.

An einem Tag, an dem beide Fanlager gemeinsam gegen den Einstieg von Investoren in der Deutschen Fußball-Liga protestierten, zeigten sich die strukturellen Ungleichheiten des modernen Profifußballs am Ende doch wieder. Union wollte, Union ackerte, und Union kämpfte sich mit einer tollen Leistung nach der Pause wieder ins Spiel. Doch Union war am Ende schlicht und einfach nicht gut genug, um gegen den zweitmächtigsten Verein Deutschlands zu gewinnen.

Hoffnung wurde schon vor dem Anpfiff mit der Rückkehr des zuletzt angeschlagenen Torwarts Frederik Rönnow geschürt. Zudem stellte Fischer im Vergleich zur Pokal-Niederlage in Frankfurt auf drei Positionen um. Im Mittelfeld wurde Paul Seguin durch Morten Thorsby ersetzt. Weil Niko Gießelmann für Christopher Trimmel in die Startelf rückte, durfte Josip Juranovic wieder auf seine gewohnte Position auf rechts zurückkehren. Und in der Innenverteidigung hatte Paul Jaeckel seinen ersten Bundesliga-Einsatz seit Januar.

In den vergangenen Wochen hatte Union vor allem in der ersten Halbzeit die Spritzigkeit gefehlt. Diesmal begannen die Berliner zwar positiv, und konnten den BVB in den ersten zehn Minuten etwas verunsichern. Zu einer richtigen Großchance kam es aber nicht, und als die Gastgeber nach einer knappen halben Stunde in Führung gingen, hatten sie längst schon dominiert. Nach einem schönen Schlenzer von Donyell Malen im Mittelfeld konnte Raphael Guerreiro ohne Druck von der linken Seite in den Strafraum flanken. Dort tauchte Malen wieder auf und schoss aus kurzer Distanz zum 1:0 ein.

So blieb es auch bis zur Pause, auch wenn Dortmund durchaus Chancen auf das zweite Tor hatte. Frederik Rönnow musste in der 43. Minute einen Kopfball von Sebastien Haller halten, kurz darauf zischte ein Distanzschuss von Malen am Pfosten vorbei.

Union war nach dem Ausgleich gut im Spiel

Wie schon in den beiden vergangenen Bundesliga-Spielen half den Berlinern die Halbzeit aber auch diesmal. „Wir waren in der zweiten Hälfte ein bisschen mutiger, ein bisschen griffiger. Wir wollten das Spiel unbedingt drehen”, sagte Behrens, der am Ende selbst den Weg durch die Dortmunder Abwehrreihe fand. Der Stürmer gewann ein Kopfballduell gegen Niklas Süle, und knallte der Ball nach Zuspiel von Sheraldo Becker anschließend eiskalt ins rechte untere Eck.

Das Tor ließ die Hoffnung auf eine Überraschung wieder wachsen, und als Sheraldo Becker später sogar die Führung auf dem Fuß hatte, sah der Gästeblock seine Mannschaft schon auf dem zweiten Platz. Nur dank einer starken Rettungsaktion von Raphael Guerreiro blieb es beim 1:1. Bis zur 79. Minute war Union näher als der Gastgeber am Siegtor, konnte immer wieder mit Kontern für Gefahr sorgen.

Doch dann war Dortmund einmal zur Stelle. Nach einem verunglückten Klärungsversuch von Paul Seguin zum eigenen Torwart reagierte Union zu langsam, Youssoufa Moukoko spritzte dazwischen und Rönnow war im Eins-gegen-eins chancenlos. „Das ist blöd gelaufen”, sagte Jaeckel. „Aber wir können in den Spiegel schauen und sagen, dass wir eine gute Leistung abgeliefert haben.“

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