Wolfsburg ist Bayern einen Schritt voraus: Ein Zeichen der Dominanz

Georgia Stanway krempelte ihre Hose hoch und war bereit, harte Zweikämpfe im Mittelfeld zu führen. Das ließ die englische Europameisterin auch Alexandra Popp spüren in der ersten Hälfte. Popp wiederum schmiss sich in eine Klärungsaktion von Bayerns Innenverteidigerin Tainara, um auf diese Art und Weise ein Tor zu erzwingen. Beide Aktionen zeigen, wie verbissen das Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga am Sonntag zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern München vor einer Rekordkulisse in der VfL-Arena ablief.

Letztlich mit dem besseren Ende für das Team von Wolfsburg-Trainer Tommy Stroot, der das Duell später als „richtig runde Sache für den Frauenfußball“ einstufte. Seit mittlerweile sechs Spielen wartet Bayern nun auf einen Sieg gegen Wolfsburg. „Es ist noch nichts verloren“, sagte Nationalspielerin Linda Dallmann, doch Wolfsburg hat durch den 2:1-Sieg mittlerweile fünf Punkte Vorsprung auf Bayern – und das bereits nach fünf Spieltagen. Selbst Eintracht Frankfurt hat sich am Sonntag an den Münchnerinnen vorbeigeschoben in der Tabelle und ist nun erster Verfolger des VfL.

Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der vorletzten Saison, die Verpflichtung von Stanway in diesem Sommer, die durchaus als Transfer-Coup bezeichnet werden kann und dem neuen ambitionierten Trainer Alexander Straus an der Seitenlinie, entstand der Eindruck, dass Bayern in dieser Saison nichts aufhalten kann. Doch ganz so einfach wird das nicht, wie das Spiel am Sonntag gezeigt hat. Phasenweise dominierte Wolfsburg die Gegnerinnen nach Belieben und erst mit dem Anschlusstreffer wurde Bayern gefährlicher, was aber vor allem durch die schwindenden Kräfte auf Seiten des VfL bedingt war. Das Spiel Bayerns war insgesamt zu statisch und von Ungenauigkeiten im Offensivspiel geprägt, während Wolfsburg eingespielt wirkte.

Die Münchnerinnen müssen sich nun schleunigst finden und gleichzeitig auf das Patzen der Konkurrenz aus Niedersachsen hoffen, damit es auch in diesem Jahr wenigstens ein Zweikampf um die Deutsche Meisterschaft wird. Der VfL Wolfsburg kann sich im Moment nur selbst schlagen, die Konkurrenz und selbst Bayern ist aktuell noch nicht so weit.

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