„Wir wollen dahinfahren und gewinnen“
Marvin Plattenhardt, 30, hat am vergangenen Sonntag einen denkbar schlechten Einstand als Kapitän von Hertha BSC erlebt. Zwar bereitete er im Pokalspiel gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig mit einer präzisen Flanke das frühe 1:0 durch Davie Selke vor. Im Elfmeterschießen aber war Plattenhardt einer von zwei Berlinern, die mit ihren Versuchen scheiterten. Jasmin Fezic, Braunschweigs Torhüter, parierte seinen Schuss. Und so verabschiedete sich Hertha bereits nach der ersten Runde aus dem DFB-Pokal.
Für Plattenhardt und den Berliner Fußball-Bundesligisten steht schon am Wochenende die nächste knifflige Aufgabe an. Zum Start der neuen Bundesligasaison tritt Hertha BSC beim Lokalrivalen 1. FC Union an (Samstag, 15.30 Uhr). Drei Tage vor dem Spiel hat sich der neue Kapitän den Medien gestellt und sich über das Derby, sein neues Amt und die Vorbereitung unter Trainer Sandro Schwarz geäußert. Hier Plattenhardts wichtigste Aussagen:
… über das Derby:
„Die Vorfreude ist groß. Jeder ist heiß hier. Von mir aus kann’s schon morgen los gehen. Wir wollen dahinfahren und gewinnen.“
… über seine positiven Erfahrungen mit zwei Siegen gegen Union:
„Das ist schon eine Weile her. Da haben wir offensiv sehr gut gespielt, aber auch defensiv gemeinsam verteidigt. In den letzten Spielen ist uns das ein bisschen aus der Hand geglitten. Aber wir haben noch ein paar Tage, um daran zu arbeiten. Das haben wir heute im Training auch gemacht, damit uns solche Tore wie in den letzten Testspielen und im Pokal gegen Braunschweig nicht passieren.“
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… über den Druck nach den Derbyniederlagen in der vergangenen Saison:
„Ich empfinde es nicht so, dass der Druck dadurch für uns noch größer geworden ist. Die Spiele sind Vergangenheit. Wir schauen da nicht gerne zurück. Klar, es fühlt sich nicht gut an, wenn man drei Derbys hintereinander verliert. Aber jetzt am Wochenende können wir das ändern. Darauf freuen wir uns.“
… über den Saisonstart:
„Es ist wichtig, mit einem Erfolg in die Runde zu starten. Deswegen wollen wir das Spiel gewinnen – nicht nur weil es das Derby ist. Wir wollen auch die kommenden Wochen erfolgreich gestalten und viele Punkte holen.“
… über sein Gefühl vor dem Start:
„Mich macht vieles zuversichtlich. Ich bin ein positiver Mensch. Wir haben die letzten Wochen hart gearbeitet, sowohl hier als auch im Trainingslager. Wir haben als Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht, haben eine bessere Stimmung auf dem Platz und einige Sachen dazugelernt, die das neue Trainerteam uns beigebracht hat. Mit diesen Gedanken gehe ich dann auch ins Spiel.“
… über den neuen Trainer Sandro Schwarz und sein Team:
„Der Eindruck ist sehr positiv. Wir haben viel an der Offensive gearbeitet, viele neue Spielzüge trainiert, aber natürlich auch das Defensivverhalten. Jeder Spieler muss zu hundert Prozent davon überzeugt sein, dass wir gemeinsam agieren müssen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt bei uns. Wenn wir das auf dem Platz umsetzen können, werden wir viele Spiele gewinnen.“
… über die Ansprache des neuen Trainers:
„Die ist sehr klar und deutlich. Die Bundesliga ist eine sehr große Bühne, da muss man die Dinge auch sehr deutlich und klar ansprechen.“
… über seine neue Rolle als Kapitän:
„Das ist natürlich schon was Besonderes. Ich gehe in meine neunte Saison mit Hertha, habe einiges miterlebt und kenne alle Leute hier im Verein. Es ist eine Ehre, diese Saison als Kapitän auftreten zu dürfen, und ich versuche natürlich dieser Rolle auf und neben dem Platz gerecht zu werden.“
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… über seine Interpretation der Rolle:
„Das ist eine neue Rolle, in die ich reinwachsen muss. Aber ich glaube, ich habe mit Prince (Kevin-Prince Boateng, Anm. d. Red.) einen starken Partner an meiner Seite, der sich sehr gut auskennt und schon einige Erfahrungen gemacht hat. Von daher bin ich sehr positiv gestimmt, dass wir das hinbekommen.“
… über eine besondere Ansprache als Kapitän vor dem Derby:
„So etwas kommt spontan. Ich bin nicht derjenige, der einen Zettel rausholt und sich was aufschreibt. Sollte der richtige Zeitpunkt kommen, werde ich einige Sachen sagen.“
… über die Pokalniederlage in Braunschweig:
„Die Gegentore waren sehr bitter, auch ein bisschen zu einfach. Da hätten wir als Kollektiv besser verteidigen können. Das war auch der Schwerpunkt in der Analyse und heute im Training. Offensiv haben wir eine enorme Qualität. Wenn wir diese Qualität gemeinsam auf den Platz bringen, werden wir viele Tore schießen.“
… über den neuen Mittelstürmer Wilfried Kanga:
„Ich habe heute zum ersten Mal mit ihm trainiert. Er scheint mir ein ganz guter zu sein.“