Vierte Niederlage nacheinander: Albas Frauen warten weiter auf den Befreiungsschlag

Die Frustration war den Spielerinnen in Gelb am Sonnabend nach 90 Minuten Basketball anzumerken. Denn eigentlich wollte Alba Berlin im Spiel gegen den Tabellennachbarn Panthers Osnabrück die kleine Niederlagenserie von drei punktlosen Spielen nacheinander brechen. Jetzt kam stattdessen noch eine vierte Pleite hinzu. 

Am Ende des Abends mussten sich die Berlinerinnen vor 1194 Zuschauer:innen in der Sömmeringhalle Osnabrück 60:64 (27:28) geschlagen geben. Die Stimmung auf den Rängen war trotzdem gut.

„Es ist total ärgerlich, jetzt das dritte Spiel in Folge so knapp verloren zu haben. Und das Zu Hause. Ich habe gehofft, der letzte Schwung vom Publikum nimmt uns nochmal mit“, sagt Alba-Urgestein Lucy Reuß. Die 25-Jährige spielt seit acht Jahren für Alba und hat in dieser Zeit drei Aufstiege mitgemacht.

Besonders schön war das Spiel der Gastgeberinnen nicht anzuschauen. Es war geprägt von Fehlpässen, vielen Fouls und vergebenen Chancen. Die zwischenzeitlich großen Rückstände spiegelten die unkonzentrierte Spielweise des Teams wider.

Die Gäste starteten insgesamt besser in die Partie. In vielen Situationen der Anfangsphase zeigten sie sich gegenüber einer eher träge auftretenden Alba-Mannschaft bissiger und waren häufig einen Schritt schneller am Ball.

Alba, ohne die verletzte Hilke Feldrappe, ließ sich davon nicht lange beirren und kämpfte sich im zweiten Viertel wieder heran. Durch einen schönen Dreier von Reuß ging Alba kurzzeitig sogar in Führung. Zur Pause hieß es 27:28.

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Spiele nacheinander haben die Alba-Frauen verloren. In der Tabelle der Basketball-Bundesliga liegen sie auf Platz acht.

Die zweite Hälfte verlief ebenfalls zäh. Alba sah sich das gesamte dritte Viertel über im Rückstand. Richtig spannend wurde es erst im Schlussviertel. Urplötzlich zeigte sich das Team wie ausgewechselt. Mit aller Kraft kämpften die Spielerinnen um jeden Ball und fanden nach zehn Punkten Rückstand in die Partie zurück.

Durch die stark aufspielende Deeshyra Thomas und eine aufgeweckte Kulisse warfen die Berlinerinnen nach einem ausgespielten Konter kurz vor Schluss noch den Ausgleich. Für eine Führung reichte die Kraft am Ende aber doch nicht mehr aus. Alba musste sich geschlagen geben. Das lag an Ballverlusten in den ungünstigsten Momenten und dem Vergeben einfacher Chancen.

„Wir müssen an unserer Offensive arbeiten, dann können wir hoffentlich beim nächsten Heimspiel wieder vor unserer tollen Kulisse abliefern“, sagte Maggie Mulligan nach dem Spiel. Und das Rezept gegen die derzeitige Durststrecke? „Jede von uns versucht trotz der negativen Ergebnisse positiv zu bleiben. Das ist sehr wichtig für uns als Team.“

Wir haben auf jeden Fall einiges zu tun.

Alba-Spielerin Lucy Reuß

Auch Reuß bleibt zuversichtlich. „Wir haben auf jeden Fall einiges zu tun. Dieses Spiel werden wir jetzt abhaken, die Fehler mitnehmen und es beim nächsten Mal besser machen.“

Nach dem 14.Spieltag der DBBL rangiert Alba auf dem achten Tabellenplatz. Zwischenzeitlich hatten die Aufsteigerinnen auch schon den dritten Platz belegt. Lucy Reuß wundert das Auf und Ab nicht. „Was ich bisher aus der Saison mitnehmen konnte, ist, dass in der Liga alles möglich ist. Jeder schlägt hier jeden. Wir müssen wieder mehr zu uns finden, gerade in der Offensive leichter auftreten und dann ist da noch ziemlich viel drin“, glaubt Reuß.

Gegen Osnabrück sollte es nicht reichen, Alba wartet weiter auf den Befreiungsschlag. Wer weiß, vielleicht bleiben die Berlinerinnen ihrem Trend treu und auf die vier Niederlagen antworten sie mit vier Siegen.

Jetzt heißt es aber erstmal sammeln, das Spiel auswerten und konzentriert an der Offensive trainieren, bevor es am Freitag im nächsten Spiel auswärts nach Halle zu den Lions geht.

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