Tödliche Schüsse am Set: Alec-Baldwin-Western kommt trotzdem ins Kino

Am Mittwoch wurde in den USA der erste Trailer des Westerns „Rust“ mit Hollywoodstar Alec Baldwin vorgestellt. Gut dreieinhalb Jahre nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins während der Dreharbeiten soll die tragische Independent-Produktion, für die Baldwin wegen fahrlässiger Tötung bis vergangenen Juli vor Gericht stand, doch noch in die Kinos kommen. Für den USA ist der 2. Mai geplant.

Regisseur Joel Souza sagte am Mittwoch bei der Vorstellung des Films, er habe mit der Fertigstellung „gezögert“. Überzeugt habe ihn dann aber der Wunsch des Ehemannes von Halyna Hutchins, ihr letztes Werk der Öffentlichkeit zeigen zu wollen. Baldwin selbst war bei der Filmvorstellung nicht anwesend. Der Hauptdarsteller hatte bei Proben zu den Dreharbeiten im Oktober 2021 mit einer Requisiten-Pistole versehentlich auf die Hutchins geschossen; entgegen der Sicherheitsregularien am Set war die Waffe jedoch mit scharfer Munition geladen. Regisseur Joel Souza wurde durch dieselbe Kugel verletzt.

Der Prozess gegen Baldwin war im Juli wegen eines Verfahrensfehlers eingestellt worden, weil die Klägerpartei der Verteidigung ein wichtiges Beweisstück vorenthalten haben soll. Die Tragödie hatte eine Reihe von gegenseitigen Schuldzuweisungen und Klagen nach sich gezogen, unter anderem hatte der angeklagte Baldwin die zuständige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez angezeigt. Gutierrez wurde Anfang vergangenen Jahres wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt.

Die Dreharbeiten wurden 2023 trotz der diversen juristischen Verfahren fortgesetzt. Dass der Film überhaupt noch in die Kinos kommt, ist eine mindestens fragwürdige Entscheidung. Auf dem Filmfestival im polnischen Thorn (Torun) war „Rust“ bereits im November vorgestellt worden. Baldwin hatte an der Premiere nicht teilgenommen. Auch bei der Promotion für den Film soll der Star keine Rolle spielen. (Tsp/mit AFP)

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