Tödliche Messerattacke in Aschaffenburg: Ist der Täter schuldunfähig? Suche nach Motiv geht weiter

Nachdem ein Kind (2) und ein Mann (41) bei einer Messerattacke in Aschaffenburg tödlich verletzt wurden, geht die Suche nach dem Tatmotiv weiter. Auch die Frage, ob der festgenommene Täter überhaupt schuldfähig ist, muss geklärt werden.

  • Messerattacke im Park Schöntal, Aschaffenburg
  • Berichte über zwei Tote und mehrere Schwerverletzte
  • Polizei nimmt Verdächtigen fest
  • Ermittler suchen nach Tatmotiv
  • Ist der Täter überhaupt schuldfähig?

In Aschaffenburg (Regierungsbezirk Unterfranken) sind am helllichten Tag am gestrigen Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Die Polizei nahm zunächst zwei Verdächtige vorläufig fest. Auch ein Kind ist unter den Opfern.

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Tote und Schwerverletzte nach Messer-Attacke im Park Schöntal, Aschaffenburg

Zunächst hatte die “Bild” über den schockierenden Vorfall berichtet. Die Attacke soll sich am Mittwoch, 22. Januar, um 11.45 Uhr im Park Schöntal in der Innenstadt ereignet haben. Es soll sich um einen Messer-Angriff gehandelt haben. Rund eine Stunde später bestätigte dies die Polizei Unterfranken auf X (vormals Twitter). Dazu hieß es rund eine Stunde später: “Nach einer Gewalttat im Park Schöntal in Aschaffenburg kommt es aktuell zu einem Großeinsatz. Es gibt mehrere Schwerverletzte. Wir konnten zwei mögliche Tatverdächtige vorläufig festnehmen. Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung.” Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Auch der Bahnverkehr am Südbahnhof wurde lahmgelegt. Züge von und nach Aschaffenburg wurden nach Bahnangaben zurückgehalten. Wie groß die Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr sind, war zunächst nicht absehbar.

Polizei nimmt Verdächtigen fest

Ein Verdächtiger soll versucht haben über die Gleise zu fliehen, berichteten die “Bild” und n-tv übereinstimmend. Ein Helikopter war im Einsatz, Augenzeugen wurden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Zu den Hintergründen ist der Tat ist aktuell noch nichts bekannt.

Bei einer der beiden zunächst festgenommenen Personen konnte ein Tatverdacht ausgeschlossen werden. Laut Polizei handelt es sich um einen Zeugen. Weitere Verdächtige gab es zunächst nicht.

Aschaffenburg liegt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der Park namens Schöntal befindet sich in der Innenstadt. Die Polizei ist dort immer mal wieder mit Fußstreifen unterwegs, wie der Sprecher sagte. Womöglich auch deshalb hätte die verdächtige Person rasch gefasst werden können.

Ob Zeugen der Tat dabei halfen, werde derzeit geklärt. Der historische Park im englischen Gartenstil ist nach Stadtangaben etwas mehr als neun Hektar groß.

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+++ Täter wird dem Haftrichter vorgeführt – Suche nach dem Motiv geht weiter +++

Nach der Gewalttat mit zwei Toten und drei Verletzten im fränkischen Aschaffenburg wird der Täter heute (Donnerstag, 23.01.) dem Haftrichter vorgeführt. Im Fokus der Ermittler steht jetzt die Suche nach dem Tatmotiv. Zeugen müssen befragt und Spuren ausgewertet werden. Ob der Beschuldigte gewillt ist, sich dort zu seinen Gründen für die Attacke zu äußern, ist ungewiss.

Auch die Frage nach seiner Schuldfähigkeit zur Tatzeit dürfte die Ermittler beschäftigen.Den Ermittler-Angaben zufolge war der 28-Jährige bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gab es bislang allerdings keine Hinweise auf eine radikale Gesinnung des Mannes.

Zudem werden sich Behörden Fragen gefallen lassen müssen, warum der ausreisepflichtige mutmaßliche Täter noch in Deutschland war.

+++ Scholz trifft Chefs der Sicherheitsbehörden +++

Nach der Gewalttat von Aschaffenburg hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Chefs des Verfassungsschutzes, des Bundeskriminalamts und der Bundespolizei ins Kanzleramt beordert. An dem Gespräch, das noch heute Abend stattfinden soll, nimmt nach Angaben aus Regierungskreisen auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teil. Scholz kehrte kurz vor 19.00 Uhr von einer Paris-Reise nach Berlin zurück.

Der Kanzler hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Tat Aufklärung von den Behörden gefordert, warum der Täter noch in Deutschland war. “Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen”, sagte er.

+++ Wagenknecht: “Kanzler mitverantwortlich” für Messertat +++

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht nimmt den tödlichen Messerangriff von Aschaffenburg zum Anlass, erneut einen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik zu fordern. “Dass nach Mannheim und Solingen nichts passiert ist, ist in erster Linie das Versagen des Kanzlers und seiner Innenministerin”, sagte Wagenknecht dem Magazin “Politico”. “Das macht sie politisch mitverantwortlich für jede weitere schreckliche Tat.”

+++ Verdächtiger von Aschaffenburg war ausreisepflichtig +++

Der Verdächtige des tödlichen Messerangriffs in Aschaffenburg war laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wegen eines von ihm selbst abgebrochenen Asylverfahrens ausreisepflichtig. Er sei im November 2022 nach Deutschland eingereist und habe einen Asylantrag gestellt. Sein Verfahren sei abgeschlossen worden, nachdem der Mann selbst im vergangenen Dezember gegenüber den Behörden angekündigt habe, wieder ausreisen zu wollen.

Dabei habe er erklärt, sich beim afghanischen Generalkonsulat um die nötigen Papiere kümmern zu wollen. Ausgereist sei er zunächst aber noch nicht, laut Herrmann sei er “weiter offensichtlich auch in psychiatrischer Behandlung” gewesen. Die weiteren Details müssten in den nächsten Tagen noch genau geklärt werden.

Den Angaben zufolge war der 28-Jährige in der Vergangenheit bereits dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Deshalb sei er jeweils zur psychiatrischen Behandlung in Einrichtungen eingewiesen worden, dann aber wieder entlassen worden.

+++ Merz fordert klare politische Antworten nach Gewalttat +++

CDU-Chef Friedrich Merz hat nach der Gewalttat von Aschaffenburg «politische klare Antworten» gefordert. “Wir werden darüber sprechen müssen, sobald die Umstände dieser schrecklichen Tat aufgeklärt sind”, sagte der Kanzlerkandidat der Union beim Jahresempfang der Wirtschaft in Mainz. Offensichtlich handele es sich bei dem Täter um einen ausreisepflichtigen Afghanen, sagte Merz und drückte den betroffenen Familien sein Mitgefühl aus.

+++ Scholz: “Terror-Tat” muss Konsequenzen haben +++

Nach der Gewalttat von Aschaffenburg fordert Bundeskanzler Olaf Scholz Aufklärung von den Behörden, warum der Täter noch in Deutschland war. “Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen”, sagte der SPD-Politiker laut einer Mitteilung. “Von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden. Da ist falsch verstandene Toleranz völlig unangebracht.”

Verdächtig ist ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit. Er wurde festgenommen. Laut dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann hatte er die Opfer mit einem Küchenmesser attackiert.

Bei den Toten der Gewalttat von Aschaffenburg handelt es sich um einen 2-jährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann – ein Passant, der dazwischengegangen sein soll. Zudem wurden eine 2-Jährige und ein 61-Jähriger schwerverletzt.

Scholz drückte Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl aus und sprach von einer unfassbaren “Terror-Tat”. “Aus den gewonnenen Erkenntnissen müssen sofort Konsequenzen folgen – es reicht nicht zu reden.”

+++ Herrmann: Verdächtiger hatte es auf Kinder abgesehen +++

Der mutmaßliche Gewalttäter von Aschaffenburg hatte es nach Informationen des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) auf eine Kindergartengruppe abgesehen. Der 28-Jährige habe mit einem Küchenmesser die Kinder attackiert und einen zweijährigen Jungen marokkanischer Abstammung tödlich verletzt.

Zudem habe der Afghane nach bisherigen Ermittlungen ein zweijähriges Mädchen verletzt, das aus Syrien stammt. Ein 41 Jahre alter Passant, der dazwischengegangen sein soll, wurde laut Herrmann von dem Verdächtigen tödlich verletzt. Zudem wurde ein 61-Jähriger verletzt und musste operiert werden. Der Verdächtige wurde festgenommen.

+++ Söder nach Gewalttat: “Entsetzlicher Tag für Bayern” +++

Nach der Gewalttat von Aschaffenburg spricht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von einem «entsetzlichen Tag» für Bayern. “Die schrecklichen Nachrichten aus Aschaffenburg machen uns zutiefst betroffen. Wir trauern um die Opfer einer feigen und niederträchtigen Tat”, teilte der CSU-Chef mit. “Wir trauern um ein kleines, unschuldiges Kind, das tödlich verletzt wurde. Wir trauern um einen Helfer, der seine Zivilcourage mit dem eigenen Leben bezahlt hat.”

Söder forderte, die Umstände “dieser unfassbaren Tat” müssten restlos aufgeklärt werden. “Doch jetzt ist die Zeit des Innehaltens. Es tut einfach nur weh. Wir beten für die Opfer und ihre Angehörigen. Wir hoffen auf rasche und vollständige Genesung aller Verletzten.” Söder dankte allen Helfern und Einsatzkräften. “Bayern steht in diesen schweren Stunden zusammen.”

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich betroffen: “Wir sind zutiefst erschüttert über die furchtbare Gewalttat in Aschaffenburg.” Ihre Gedanken und ihr Mitgefühl seien bei den Angehörigen der Opfer.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos von einem “fürchterlichen Mordanschlag”: “Was ich lese, ist an Brutalität und Perversität kaum noch zu überbieten.” Er wünsche den Angehörigen “alle Kraft der Welt”.

Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Der Verdächtige soll seine Opfer um die Mittagszeit in einem Park der fränkischen Stadt angegriffen haben. Ob er die Geschädigten kannte, muss noch ermittelt werden.

+++ Todesopfer von Aschaffenburg sind 2 und 41 Jahre alt +++

Bei den Toten der Gewalttat von Aschaffenburg handelt es sich um einen 2-jährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann. In welchem Verhältnis beide zueinander standen, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Verdächtig ist ein 28-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit, der festgenommen wurde. Zudem gab es zwei Schwerverletzte, deren Identität noch nicht öffentlich bekannt ist.

Die Hintergründe der Tat sind bisher unklar. Der Verdächtige soll seine Opfer um die Mittagszeit in einem Park der fränkischen Stadt angegriffen haben. Ob er die Geschädigten kannte, muss noch ermittelt werden.

+++ Verspätungen und Zugausfälle nach Angriff in Aschaffenburg +++

Der Großeinsatz nach dem tödlichen Angriff in einem Park in Aschaffenburg führt auf der Bahnstrecke zwischen Würzburg und Frankfurt zu Zugausfällen und Verspätungen. Der Hauptbahnhof in Aschaffenburg sei wegen des Einsatzes vorerst gesperrt, sagte eine Sprecherin der Bahn. Zur Dauer der Sperrung konnte sie zunächst nichts sagen.

ICEs zwischen Frankfurt und Würzburg wurden deshalb umgeleitet, was laut Bahn zu Verspätungen von etwa einer halben Stunde führte. Regionalzüge wurden demnach zunächst zurückgehalten. Die Bahn warnte, dass kurzfristige Ausfälle und Verspätungen möglich seien.

+++ Kind unter Toten nach Gewalttat in Aschaffenburg +++

Ein Todesopfer der Gewalttat von Aschaffenburg ist nach dpa-Informationen ein Kind. Zudem starb ein Mann. Zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt, tatverdächtig ist ein festgenommener Mann.

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gom/loc/news.de/dpa