Siamesische Zwillinge erfolgreich getrennt: Dank Virtual-Reality-Technik! Ihre Gehirne sind endlich geteilt

Virtual-Reality-Technik wird nicht nur für Videospiele oder in der Pornoindustrie genutzt, auch in der Medizin steht sie für Fortschritt und kam nun bei einem äußerst komplizierten Eingriff zum Einsatz: Einer Gehirn-OP bei siamesische Zwillingen!

In Brasilien fand jetzt ein Eingriff statt, bei dem das Leben von gleich zwei sehr jungen Menschen auf dem Spiel stand. Die Gehirne der siamesischen Zwillinge Bernardo und Arthur Lima aus dem brasilianischen Ort Roraima waren von Geburt an verwachsen – bei einer stundenlangen OP wurde das nun geändert.

Gehirne verwachsen: Siamesische Zwillinge in Brasilien getrennt

Bernardo und Arthur Lima haben sieben Eingriffe hinter sich, der letzte dauerte ganze 27 Stunden, brachte nun aber endlich den Erfolg, den sich ihre Familie für die dreijährigen Jungs seit Langem wünschte. Und das dank des britischen Neurochirurgen Noor ul Owase Jeelani und der neuenVirtual-Reality-Technik, wie der Arzt auf der Website seiner Wohltätigkeitsorganisation “Gemini Untwined” verrät.

Gehirn-OP an siamesischen Zwillingen: Chirurgen übten mit Virtual-Reality-Technik

Die komplizierte Operation habe in Rio de Janeiro unter der Leitung von Noor ul Owase Jeelani und Dr. Gabriel Mufarrej stattgefunden. Vorab sei dafür allerdings sowohl von Rio als auch von London aus geübt worden – und zwar mithilfe von Virtual Reality! Über CT- und MRT-Verfahren seien Bilder der Patientengehirne angefertigt und an diesen vorab monatelang geübt worden.

“Es ist einfach wunderbar, die Anatomie zu sehen und die Operation durchzuführen, bevor man die Kinder tatsächlich einem Risiko aussetzt”, schwärmt Jeelani. Für das Chirurgen-Team sei das Üben mit der Virtual-Reality-Technik sehr beruhigend gewesen. “In gewisser Weise gelten diese Operationen als die schwierigsten unserer Zeit, und sie in der virtuellen Realität durchzuführen, war wirklich ein Mann-auf-dem-Mars-Moment”, beschreibt er das bahnbrechende Erlebnis.

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Die siamesischen Zwillinge Bernardo und Arthur Lima erholen sich von der OP

Frühere Versuche, die Kinder zu trennen, seien gescheitert. Jeelani vermutete deshalb, dass Narbengewebe den Eingriff erschweren könnte und sei vor dem Eingriff “wirklich besorgt” gewesen. Bei der Operation, die länger als einen ganzen Tag andauerte, operierte er selbst und legte lediglich ab und an 15-minütige Pausen zum Essen und Trinken ein. Er sei danach “völlig erschüttert” gewesen, doch die Familie seiner Patienten “überglücklich” zu sehen, habe alles wettgemacht. “Es gab eine Menge Tränen und Umarmungen. Es war wunderbar, ihnen auf dieser Reise helfen zu können”, erzählt er. Bernardo und Arthur würden sich gut erholen.

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rad/hos/news.de