Seuchen-Alarm in Brandenburg: Maul- und Klauenseuche ausgebrochen – Ursprung bislang unklar
Seuchen-Alarm in Brandenburg. In Hönow im Landkreis Märkisch-Oderland ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Es ist der erste MKS-Ausbruch in Deutschland seit 1988. Drei Tiere in der befallenen Wasserbüffel-Herde sind bereits verendet.
- Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg ausgebrochen
- Erster MKS-Ausbruch in Deutschland seit 1988
- Sperrkreise um betroffenen Tierhalterbetrieb eingerichtet
Erstmals seit Jahren ist es in Deutschland zu einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) gekommen. Drei Wasserbüffel im brandenburgischen Kreis Märkisch-Oderland sind daran verendet, wie Landesagrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) am Freitagvormittag (10. Januar) in Potsdam sagte. Für Menschen ist das Virus ungefährlich.
Seuchen-Alarm in Brandenburg – Maul- und Klauenseuche ausgebrochen
Deutschland und die Europäische Union galten dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zufolge in den vergangenen Jahren als frei von MKS. Die letzten Fälle in Deutschland traten demnach 1988 auf. Der Landkreis gehe mit Spezialisten der Ursache für die Erkrankungen nach, hieß es weiter. Der Tierbestand werde derzeit getötet und beseitigt, sagte Mittelstädt. Wo sich die Tiere mit der Maul- und Klauenseuche infiziert haben könnten, ist nach aktuellem Stand unklar.
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Sperrkreise um den betroffenen Tierhalterbetrieb eingerichtet
Weitere Maßnahmen wurden ebenfalls ergriffen. “Wir richten zwei Sperrkreise von einem und zehn Kilometern um den betroffenen Tierhalterbetrieb ein. Alle elf Wasserbüffel des Bestandes werden jetzt getötet. In drei nahen Betrieben sind weitere 15 Tiere gefährdet”, erklärte Vize-Landrat Freidemann Hanke gegenüber der “Bild”-Zeitung. Untersucht werden nun auch weitere Herden desselben Tierhalters in den Landkreisen Barnim und Oder-Spree.
Keine Behandlungsmöglichkeit für an Maul- und Klauenseuche erkrankte Tiere
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Klauentieren wie Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Auch viele Zoo- und Wildtiere können erkranken. Eine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere gibt es nach aktuellen Stand der Wissenschaft nicht.
Maul- und Klauenseuche verläuft meist nicht tödlich
Die Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lang anhaltenden Leistungsabfall. Wird in einem Betrieb auch nur ein Tier krank, wird vorsorglich der gesamte Bestand getötet.
In der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika, in vielen Ländern Asiens sowie in Teilen Südamerikas komme MKS regelmäßig vor, heißt es beim FLI. “Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Ländern stellen eine ständige Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.” 2001 zum Beispiel hatte es nach FLI-Angaben einen verheerenden Seuchenzug in Großbritannien mit Folgeausbrüchen in anderen europäischen Ländern gegeben.
Ausschuss im Bundestag berät über Maul- und Klauenseuche
Der Bundestag beschäftigt sich in der kommenden Woche mit dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg. Nach Angaben der Grünen-Abgeordneten Renate Künast kommt der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft am Mittwoch (15. Januar) auf Antrag ihrer Fraktion und der SPD zu einer Sondersitzung zusammen. An dem Treffen nimmt demnach auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) teil.
“Es ist wichtig, hier zeitnah alles Notwendige zu tun, nicht nur aus Tierschutzgründen, sondern auch aufgrund zu befürchtender hoher wirtschaftlicher Schäden», erklärte Künast. “Wir begrüßen die bereits eingeleiteten Maßnahmen und die Einrichtung eines Krisenstabs im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.”
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fka/gom/news.de/dpa