Scholz kommt zu Trauerfeier für den „Kaiser“: Fußball-Legende Franz Beckenbauer in München beigesetzt

Der frühere Fußball-Welt- und Europameister sowie DFB-Teamchef Franz Beckenbauer war am vergangenen Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 78 Jahren gestorben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde der „Kaiser“, wie Beckenbauer auch genannt wurde, bereits am Freitag in München beigesetzt.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wurde Beckenbauer im Familiengrab auf dem Friedhof Perlacher Forst beerdigt. Es ist der Ort, an dem auch Beckenbauers Eltern Antonie und Franz ihre letzte Ruhe fanden. Schräg gegenüber ist das Grab seines geliebten Sohnes Stephan, der 2015 im Alter von 46 Jahren an den Folgen eines Hirntumors starb.

Beckenbauer wurde demnach im allerengsten Familienkreis beerdigt. Wie das Portal „T-online“ schreibt, nahmen Beckenbauers Kinder Thomas (61), Michael (57), Joel (24) und Francesca (20) gemeinsam mit Ehefrau Heidi (57) Abschied. 

Mit Franz Beckenbauer verliert unser Land einen großen Fußballer, Sportler und Menschen.

Christiane Hoffmann, stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung

Am Freitagabend tritt Beckenbauers Club FC Bayern im ersten Bundesliga-Spiel des Jahres auf die TSG 1899 Hoffenheim. Zum Gedenken an den „Kaiser“ werden beide Mannschaften mit Trauerflor auflaufen. Dazu wird es eine Schweigeminute geben. Erinnerungen an Beckenbauers Lebenswerk sollen den Rahmen für den Abschied der Fans in der mit 75.000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena bilden.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die vom FC Bayern organisierte große Gedenkfeier am 19. Januar aus der Allianz Arena live in der ARD übertragen wird. Die Veranstaltung soll um 15 Uhr beginnen. Kondolenzbücher liegen in der Münchner Residenz und im Rathaus für die Öffentlichkeit aus.

An der geplanten Trauerfeier wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teilnehmen. Der Kanzler wolle damit „seinen großen Respekt und seine Anerkennung für einen herausragenden Sportler unseres Landes bekunden“, sagte am Freitag die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in der Bundespressekonferenz in Berlin. „Mit Franz Beckenbauer verliert unser Land einen großen Fußballer, Sportler und Menschen.“

Inzwischen gibt es zahlreiche Vorschläge, wie Beckenbauer geehrt werden könnte. So hat unter anderem der frühere Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld vorgeschlagen, dass die Allianz Arena in Franz-Beckenbauer-Arena umbenannt werden solle. Ex-Bundestrainer Berti Vogts erhielt viel Zuspruch für seine Idee, den DFB-Pokal nach Beckenbauer zu benennen. 

Beckenbauers langjähriger Teamkollege Sepp Maier hat sich dem Werben um ein Denkmal für die gestorbene Fußball-Legende angeschlossen. „Ein Denkmal hat Franz in jedem Fall verdient, er hat als Spieler, Trainer und Funktionär so viel für den deutschen Fußball getan“, schrieb der frühere Torwart des FC Bayern München und der Nationalmannschaft in einem Beitrag für den „Kicker“.

Aus der Politik kam der Vorschlag eines nationalen Gedenktages, einer Beckenbauer-Straße oder eines Beckenbauer-Platzes in München. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte zudem an, dass von der bayerischen Staatsregierung geprüft werde, ob die Durchführung eines großen Traueraktes möglich ist.

Er könne sich vorstellen, das Leben von Beckenbauer auch von staatlicher Seite nochmals zu ehren, sagte Söder (CSU). (lem)