Play-offs in der NHL: Philipp Grubauer setzt sich mit Seattle gegen Titelverteidiger Colorado durch

Mit der Schlusssirene sprang Eishockey-Nationaltorwart Philipp Grubauer in die Luft und bejubelte den sensationellen Erfolg gegen den NHL-Titelverteidiger. Auch weil er 33 von 34 Schüssen auf sein Tor abgewehrt hatte, bezwangen die Seattle Kraken am Sonntagabend (Ortszeit) Grubauers Ex-Team, die Colorado Avalanche, mit 2:1. Nun stehen sie in den Play-offs im Halbfinale der Western Conference. „Ich bin fix und fertig. Was für ein Spiel“, sagte der 31 Jahre alte Rosenheimer im US-Fernsehen. Die Experten des übertragenden Senders TNT lobten Grubauers Leistung überschwänglich.

Auch Doppeltorschütze Oliver Bjorkstrand würdigte den Anteil des Bayern am Erfolg der Kraken, die erstmals in ihrer Geschichte an den Play-offs teilnehmen. „Wir haben alles Vertrauen der Welt in ihn. Ich weiß nicht, wie diese Serie gelaufen wäre, wenn wir ihn nicht gehabt hätten“, sagte der Däne.

Die Kraken sorgten am Sonntag für die zweite Sensation in der besten Eishockey-Liga der Welt. Zuvor hatten die Florida Panthers die Boston Bruins in Spiel sieben nach Verlängerung 4:3 bezwungen und damit rausgeworfen. Die Bruins hatten in der Hauptrunde noch Sieges- und Punktrekorde aufgestellt und waren Titelfavorit in der besten Eishockey-Liga der Welt. Die Panthers lagen in der Best-of-Seven-Serie bereits 1:3 nach Siegen in Rückstand und erzielten in der entscheidenden Partie den Ausgleich zum 3:3 erst mit weniger als einer Minute Restspielzeit. Nun treffen die Panthers auf die Toronto Maple Leafs.

Für die Kraken geht es in der zweiten Runde gegen die Dallas Stars. „Es wird von hier an nicht einfacher“, sagte Grubauer. Mit unfassbaren Paraden im ersten Drittel hatte er gegen sein Ex-Team dafür gesorgt, dass Seattle ohne Gegentor in die Pause gehen und im zweiten Drittel mit 2:0 in Führung gehen konnte. Der Titelverteidiger kam durch Mikko Rantanen zum Anschluss und bejubelte kurz auch den vermeintlichen Ausgleich von Nathan MacKinnon. Der Treffer zählte wegen einer vorausgehenden Abseitsstellung aber nicht.

„Viele Leute haben uns schon zu Beginn der Saison abgeschrieben. Wir haben sie eines Besseren belehrt“, sagte Grubauer. Spiel eins in der Serie gegen Dallas ist in der deutschen Nacht zu Mittwoch in Texas. Eine Teilnahme des Torhüters an der Weltmeisterschaft in Finnland und Lettland vom 12. bis 28. Mai ist mit dem Weiterkommen indes unwahrscheinlicher geworden. (dpa)