Patzer der Bayern genutzt: Borussia Dortmund nach 4:0 gegen Frankfurt Tabellenführer
Effektiv, nervenstark und in einigen Phasen gar meisterlich – Borussia Dortmund hat den Patzer des FC Bayern diesmal genutzt und den schwächelnden Rekordmeister an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga abgelöst. Anders als beim peinlichen Auftritt vor einer Woche in Stuttgart (3:3) behielt das Team von Trainer Edin Terzic diesmal die Nerven und stürmte mit einem 4:0 (3:0)-Erfolg über Eintracht Frankfurt auf Rang eins.
Dank der Treffer von Jude Bellingham (19.), Donyell Malen (24./66.) und Mats Hummels (41.) vor 81 365 Zuschauern am Samstag im ausverkauften Signal Iduna Park rangiert der BVB fünf Spieltage vor dem Saisonende einen Zähler vor dem Meister der vergangenen zehn Jahren aus München.
„Wir sind auf einem guten Weg, aber wir haben noch fünf Spiele vor uns“, sagte Nationalspieler Karim Adeyemi anschließend bei Sky. „Wir haben gezeigt, was wir können. Wenn wir so die nächsten Spiele spielen, wird es sehr gut ausschauen.“
Dagegen hält der Abwärtstrend bei der Eintracht an. Nach nunmehr acht Spielen ohne Sieg sind die Chancen der Hessen auf eine Rückkehr nach Europa über die Liga weiter gesunken. Vor allem in der zweiten Halbzeit blieb der Pokal-Halbfinalist weit unter seinen Möglichkeiten.
Die 1:3-Niederlage der Bayern hat für eine große Erwartungshaltung gesorgt
Die 1:3-Niederlage der Bayern wenige Stunden zuvor in Mainz sorgte für große Erwartungshaltung auf den Rängen. Und der BVB sorgte schnell für prächtige Stimmung. Nach verhaltenem Spielbeginn mit leichten Feldvorteilen, aber keinen Torchancen in den ersten 15 Minuten nutzte der BVB gleich seine ersten beiden Möglichkeiten eiskalt zur 2:0-Führung. Eine sehenswerte Kombination über Raphael Guerreiro und Julian Brandt veredelte der englische Nationalspieler Bellingham mit einem platzierten Flachschuss ins rechte Eck zum viel umjubelten 1:0.
Dieser Treffer löste die Zurückhaltung. Fortan lieferten sich beide Teams einen sehenswerten und offenen Schlagabtausch mit reichlich Torraumszenen. Nur fünf Minuten nach der Führung gab es auf Dortmunder Seite erneut Grund zum Jubeln. Nach Kopfballvorlage von Adeyemi war Malen aus kurzer Distanz zur Stelle und traf im fünften Spiel in Serie.
Die Eintracht reagierte mit wütenden Angriffen und war bei einem Schuss von Randal Kolo Muani (26.) und einem Kopfball von Aurelio Buta (34.) dem Anschlusstreffer nahe, scheiterte aber an BVB-Keeper Gregor Kobel. Und hatte das Pech, dass der Gegner auch weiterhin sehr effektiv blieb. Nach einer vergebenen Großchance von Adeyemi (31.) sorgte Innenverteidiger Hummels inmitten der Frankfurter Druckphase für den nächsten Schlag gegen die Eintracht. Der Weltmeister von 2014 beförderte eine Flanke von Guerreiro per Kopf ins Netz und brachte den BVB noch vor der Pause mit 3:0 in Führung.
Im Gefühl der deutlichen Führung ließ es der BVB nach Wiederanpfiff ruhiger angehen, behielt aber die Kontrolle über die Partie. Gegen die nun passivere Eintracht genügte es den Dortmundern zunächst, den Ball lange in den eigenen Reihen zu halten und das eigene Tor konsequent abzusichern. Doch aus der Schnelligkeit von Adeyemi und Malen schlugen sie doch erneut Kapital. Das Zuspiel von Adeyemi nutzte Malen zu seinem zweiten Treffer. Damit war der Widerstand der Hessen endgültig gebrochen.
„Wir haben einen guten Schritt gemacht, wir haben ein wichtiges Spiel gewonnen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. Beim VfL Bochum am Freitag werde es aber „auch nicht einfach“. Das Team werde nicht „in übergroße Euphorie verfallen“, das Restprogramm biete noch „Stolpersteine“ (dpa)