Nur noch Genesene oder Geimpfte bei den Eisbären erwünscht

An sich hatten die Eisbären ja bei ihren ersten vier Heimspielen in ihrer Arena ein Luxusproblem. Die Halle war immer ausverkauft, was Stadionsprecher Uwe Schumann mit begeisterungsschwangerer Stimme stets herunterjubelte – mit dem Zusatz: „unter den geltenden Vorgaben“. Die sollen sich nun ändern bei den Eisbären: 6450 Tickets durften sie bislang pro Partie in der Deutschen Eishockey-Liga verkaufen, schon am Sonntag im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt sollen es aber 14.200 sein.

Der Berliner Klub hat einen Antrag auf die 2G-Regel bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport beantragt. Das heißt, künftig dürfen nur noch Genesene und Geimpfte zuschauen.
Es sei nicht nur „ein weiterer Schritt in Richtung Normalität, sondern ist auch eine Entscheidung für den Gesundheitsschutz unserer Zuschauer*innen“, sagt Thomas Bothstede, Geschäftsführer der Eisbären. Natürlich mussten die Berliner viel Geld aus dem Ticketverkauf liegen lassen, bei rund 5000 verkauften Dauerkarten kamen bislang kaum Karten in den freien Verkauf.

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Ganz so einfach ist die Realisierung des 2G-Modells aber nicht. Grund ist die Verordnung, nach der für eine Vollauslastung alle Anwesenden geimpft oder genesen sein müssen – also auch Spieler und Personal in der Arena. Auch daher hatte Fußball-Bundesligist 1. FC Union kürzlich von der Idee mit der 2G-Regel für das Stadion an der Alten Försterei Abstand genommen. „Kein Mitarbeiter ist verpflichtet, seinem Arbeitgeber seinen Impfstatus mitzuteilen, damit ist das Thema eigentlich schon erledigt“, hatte Unions Sprecher Christian Arbeit dem Tagesspiegel gesagt.

Allerdings wird 2G in Berlin schon angewandt, zum Beispiel in großen Kinos wie dem Zoo Palast. Dort sieht dieser Tage niemand den neuen James-Bond-Film, wenn sie oder er nicht geimpft oder genesen ist. Dafür kann das Filmtheater alle Plätze verkaufen – das haben nun auch die Eisbären am Sonntag vor. Die Maskenpflicht an den Plätzen in der Arena soll entfallen. Kinder von sechs bis zwölf, die ja nicht geimpft werden dürfen, können unter Vorlage eines negativen Tests ins Stadion kommen.

Die Frage ist nun, ob das Beispiel Eisbären im Berliner Sport Schule machen wird. Bei Hertha BSC, den Füchsen oder Alba wurden allerdings nicht bei allen Heimspielen alle Tickets bis zur Grenze des Erlaubten verkauft. Das gab es bislang nur bei den Eisbären – und beim 1. FC Union.