Novak Djokovic muss Australien wieder verlassen

Kurz nach der Landung in Melbourne nahm die Farce um Tennis-Superstar Novak Djokovic eine jähe Wendung. Trotz seiner umstrittenen medizinischen Ausnahmegenehmigung für den Start bei den Australian Open verweigerten die Grenzschützer dem wohl ungeimpften Serben die Einreise, weil sein Visum offenkundig ungültig war.

Einige Stunden später strich die australische Regierung Djokovic das Visum, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP am Mittwochabend. Der Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste wurde mitgeteilt, dass er Australien nun am Donnerstag verlassen muss.

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Die australischen Grenzschutzbehörde (Australian Border Force) gab am frühen Donnerstag (Ortszeit) eine Erklärung ab, in der es hieß, dass Djokovic keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt habe und daher „das Visum anschließend storniert wurde“. Australische Medien berichteten indes, Djokovics Team habe das falsche Visum beantragt.

Der Tennis-Star war nach seiner Ankunft in Australien am Mittwoch mehrere Stunden auf einem Flughafen in Melbourne festgehalten worden, nachdem die Grenzschutzbehörden erste Bedenken hinsichtlich des Einreisevisums geäußert hatten. Die Dokumente, die Djokovic vorgelegt hatte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor. Die daher kontaktierten Behörden des australischen Bundesstaats Victoria verweigerten ihm die Unterstützung.

Sein Sohn sei in einem bewachten Raum festgehalten worden, sagte sein Vater Srdjan Djokovic dem Internetportal B92. „Novak befindet sich derzeit in einem Raum, den niemand betreten kann“, sagte er. „Vor dem Raum stehen zwei Polizisten“, fügte er hinzu.

Schon vor der Ankunft des 34-Jährigen in Australien hatte sich eine Welle der Empörung im Gastgeberland des ersten Grand-Slam-Turniers der Saison aufgebaut. Die Ausnahme-Erlaubnis für Djokovic sorgte für „Zorn und Konfusion“, wie es der Sender ABC nannte. Andere Äußerungen reichten von „Ohrfeige für alle Australier“ bis „Schlag ins Gesicht für Millionen von Australiern“. Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte die umstrittene Entscheidung, bat den 20-maligen Grand-Slam-Sieger aber um Nennung seiner Gründe. (dpa)