Nach 1:0-Sieg über den VfL Wolfsburg : Bayern München übernimmt die Tabellenführung

Aller guten Dinge sind drei. Zumindest bei Georgia Stanway. Nachdem die Fußballerin vom FC Bayern München im Topspiel der Bundesliga zweimal aus der Distanz gescheitert war, klappte es im dritten Anlauf. Kurz vor Schluss sorgte die englische Nationalspielerin für den Treffer des Tages. Nach einem Handspiel von Wolfsburgs Lena Lattwein verwandelte Stanway sicher und bescherte Bayern erstmalig in dieser Saison die Tabellenführung.

Die Kulisse wurde diesem Spitzenspiel nicht wirklich gerecht, denn statt wie im Viertelfinale der Champions League gegen Arsenal am Dienstag in der großen Arena zu spielen, fand das Topduell der Bundesliga diesmal nur am Campus des FC Bayern statt. So waren 2500 Zuschauende zugegen, als der FC Bayern München mit einem 1:0 (0:0)-Sieg über den VfL Wolfsburg den Meisterschaftskampf wieder richtig spannend machte. „Wir haben uns das heute wirklich verdient und wir haben es heute auch irgendwie gespürt, dass etwas drin ist“, sagte Bayern-Kapitänin Lina Magull.

Im Vergleich zum Spiel gegen den FC Arsenal unter der Woche wechselte Bayerns Trainer Alexander Straus nur auf einer Position, die aber umso größeren Einfluss auf das Spiel der Münchnerinnen hatte. So ersetzte Jovana Damnjanovic die angeschlagene Lea Schüller, die zunächst auf der Bank Platz nahm. Auf Wolfsburger Seite vertraute Cheftrainer Tommy Stroot hingegen auf die gleiche Elf wie gegen Paris St. Germain.

Während die Wolfsburgerinnen am Mittwoch in Paris hatten spielen müssen, blieben den Bayern mit dem Heimrecht im Hinspiel die Reisestrapazen erspart. Und das machte sich in der ersten Halbzeit bemerkbar. Zwar hatte Wolfsburg in der Anfangsphase zunächst deutlich mehr Ballbesitz, konnte diesen aber nicht in Chancen ummünzen. Hingegen ging die Taktik der deutlich spritzigeren Gastgeberinnen auf, etwas tiefer zu stehen und bei Ballgewinnen schnell umzuschalten. 

Ein Elfmeter sorgt für die Entscheidung

So war es folgerichtig Bayerns Stanway, die nach einer Viertelstunde zum ersten Mal Merle Frohms im Tor der Wolfsburgerinnen per Fernschuss testete. Hatte Frohms in dieser Situation noch die Möglichkeit zu parieren, war sie drei Minuten später aus fast identischer Position machtlos beim sehenswerten Abschluss von Stanway. Nach einer schönen Kombination über Lina Magull und Damnjanovic hatte aus Wolfsburger Sicht nur noch die Latte retten können.

Für den VfL lief im ersten Durchgang spielerisch nicht viel zusammen, was auch an diszipliniert verteidigenden Münchnerinnen lag. Einzig Lena Oberdorf hatte nach einer halben Stunde mal die Chance per Kopf nach einer Ecke, scheiterte allerdings deutlich. Auf der anderen Seite sorgte eine Bayern-Ecke für umso mehr Gefahr. Sydney Lohmann stieg im Fünfer am höchsten, doch Frohms parierte zunächst erneut stark, diesmal an die Latte, bevor Dominique Janssen am langen Pfosten schließlich spektakulär klärte.

Wir haben uns das heute wirklich verdient und wir haben es heute auch irgendwie gespürt, dass etwas drin ist.

Lina Magull, Nationalspielerin des FC Bayern nach Abpfiff in der ARD.

Nach dem Seitenwechsel machte die Bayern dort weiter, wo sie aufgehört hatten. So traf Lina Magull von rechts erneut nur den Pfosten. Es dauerte fast eine Stunde, bis Wolfsburg zur ersten guten Gelegenheit kam. Nach einer Flanke in den Strafraum vergab Alexandra Popp aber zentral per Direktabnahme. Diese Aktion schien Wolfsburg aufzuwecken, denn kurz darauf kam Ewa Pajor zur nächsten guten Abschlusssituation.

Doch die Münchnerinnen schienen davon unbeeindruckt und kamen ihrerseits durch Klara Bühl und Lohmann zu weiteren guten Chancen. Dass kein Tor fiel, lag einzig an einer überragend aufspielenden Merle Frohms. Doch beim Elfmeter von Stanway in der 84. Minute war dann auch die deutsche Nationaltorhüterin machtlos.

Bei diesem 1:0 blieb es und so gewann der FC Bayern verdient nach einer insgesamt zu schwachen Leistung von Wolfsburg. Rechnerisch liegt es damit in den Händen der Münchnerinnen, die an der Spitze nun einen Punkt Vorsprung haben. „Wir werden alles dafür tun, den ersten Platz zu verteidigen“, kündigte Magull an.

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