Lawinen-Drama im News-Ticker: Lawine reißt Wanderer (39) mit – tot!
Weite Teile der Alpen sind schneebedeckt, die Skisaison ist in vollem Gange. Doch die Lawinengefahr ist nicht zu unterschätzen: In Berchtesgaden wurde ein 39-Jähriger von Schneemassen mitgerissen, der Mann konnte nur noch tot geborgen werden.
Winterzeit ist Lawinenzeit: Pünktlich zum Start der Skisaison im Allgäu startet der Lawinenwarndienst wieder seine täglichen Berichte zu den Risiken in den bayerischen Alpen.
Lawinen-Gefahr in Echtzeit: Wo drohen Schneewalzen im Gebirge?
Dabei gibt es nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) ab dem 3. Dezember 2021 einige Neuerungen: Unter anderem werden die Gefahrenstufen auf einer interaktiven Karte genauer angezeigt als zuvor. Zudem erstellt der Warndienst für zehn statt bisher sechs Regionen Berichte zur Lawinengefahr, um die Lage besser abzubilden.
Lawinenwarnzentrale gibt täglich Warnstufen-Update heraus
Bei der neuen Darstellung habe sich das LfU an den Warnkarten in Österreich orientiert, sagte ein Sprecher der Behörde. Damit könnten Bergsportler nun auch grenzübergreifende Touren einfacher planen. Die Berichte würden zudem schon um 18.00 Uhr für den nächsten Tag veröffentlicht, um die Vorbereitung für Ausflüge zu erleichtern.
Geplant sind seitens der Lawinenwarnzentrale Lageberichte für die folgenden Regionen:
- Allgäuer Vorberge
- Allgäuer Hauptkamm
- Ammergauer Alpen
- Werdenfelser Alpen
- Bayerische Voralpen West
- Bayerische Voralpen Mitte
- Bayerische Voralpen Ost
- Chiemgauer Alpen West
- Chiemgauer Alpen Ost
- Berchtesgadener Alpen
Lawinengefahr 2021 und Winterunfälle-News aktuell im Ticker
Alle News zu Lawinenwarnstufen, der aktuellen Gefahrenlage in den Alpenregionen und Sperrungen lesen Sie hier im News-Ticker.
+++ 26.01.2022: 39-Jähriger wird von Lawine erfasst und stirbt +++
Ein 39-jähriger Skitourengeher ist in den Berchtesgadener Alpen von einer Lawine begraben worden. Er konnte nur noch tot geborgen werden, wie die Polizei mitteilte. Sein 54-jähriger Begleiter sei von der Lawine nicht mitgerissen worden.
Die beiden Männer wollten zusammen auf die knapp 2.500 Meter hohe Hocheisspitze gehen. Etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels wurde demnach am Nachmittag durch einen der beiden Tourengeher ein Schneebrett ausgelöst. Der 39-Jährige wurde durch die Schneemassen mehrere Hundert Meter weggerissen und über einen Meter tief verschüttet. Der 54-Jährige setzte sofort einen Notruf ab und begann mit der Suche. Knapp 40 Minuten später konnte der Verschüttete in der Schneedecke von Polizei und Bergwacht geortet werden, doch die Hilfe kam zu spät.
Der Bayerische Lawinenwarndienst hatte für diesen Tag eine mäßige Lawinengefahr ausgegeben. Bei der Tour auf die Hocheisspitze handelt es sich nach Polizeiangaben um eine sehr anspruchsvolle Skitour, die absolut sichere Lawinenverhältnisse erfordert. Es habe dort bereits mehrfach schwere Lawinenunglücke gegeben.
+++ 15.12.2021:Zweiter Toter nach Lawinenunglück in der Slowakei gefunden +++
Nach einem Lawinenunglück in der Slowakei ist auch ein zweiter Skitourengeher tot geborgen worden. Die beiden 46 und 47 Jahre alten Männer wurden im Gebirgstal Sucha dolina (Gemeinde Liptovske Revuce) im Gebirge Große Fatra von einer Lawine mitgerissen und vollständig verschüttet. Noch am Montagabend teilte der Bergrettungsdienst HZS mit, einer der Skitouristen sei tot gefunden worden, nach dem zweiten werde noch gesucht. Erst am Dienstag wurde auch er tot gefunden. Umweltminister Jan Budaj rief daraufhin alle Tourengeher zu erhöhter Vorsicht auf.
Da keiner der beiden Verschütteten mit einem Signalgerät ausgestattet war, gestaltete sich die von zwei Hubschraubern aus der Slowakei und Polen unterstützte Suche in dem großflächigen Gelände sehr schwierig. Während der Nacht auf Dienstag musste die Suche nach dem zweiten Mann unterbrochen werden, um nicht die Retter selbst durch mögliche weitere Lawinenabgänge zu gefährden. Bei großflächigen Lawinenabgängen kam es in der Slowakei schon mehrmals vor, dass Todesopfer erst zur Schneeschmelze im Frühling gefunden wurden.
+++ 14.12.2021: Mindestens ein Toter bei Lawinenunglück in der Slowakei +++
Bei einem Lawinenunglück in der Slowakei ist ein 46 Jahre alter Skitourist ums Leben gekommen. Nach einem zweiten Verschütteten wurde am Dienstag noch gesucht. Die beiden Skitourengeher wurden im Gebirgstal Sucha dolina (Gemeinde Liptovske Revuce) im Gebirge Große Fatra von einer Lawine mitgerissen und vollständig verschüttet, wie der Bergrettungsdienst HZS am Montagabend auf seiner Facebookseite mitteilte.
Da keiner von beiden mit einem Signalgerät ausgestattet war, gestaltete sich die von zwei Hubschraubern aus der Slowakei und Polen unterstützte Suche in dem großflächigen Gelände sehr schwierig. Nach mehr als zwei Stunden konnte der 46-Jährige zwar aus den Schneemassen befreit werden, er sei aber bereits tot gewesen, teilten die Bergretter mit.
Die Suche nach dem zweiten Mann wurde während der Nacht unterbrochen, um nicht die Retter selbst durch mögliche weitere Lawinenabgänge zu gefährden. Am Dienstagmorgen setzten sie ihre Suche aber wieder fort. Bei großflächigen Lawinenabgängen kam es in der Slowakei schon mehrmals vor, dass Todesopfer erst zur Schneeschmelze im Frühling gefunden wurden.
+++ 11.12.2021:Immer mehr Neuschnee – Teils große Lawinengefahr in den Alpen +++
Zum Saisonstart mehrerer Lifte und Seilbahnen in den bayerischen Alpen am Wochenende (11./12.12.2021) sollten Bergsportler vor allem im Allgäu abseits der Pisten Vorsicht walten lassen. Der Lawinenwarndienst stuft die Gefahr durch Lawinen in der Region nach Angaben vom Freitag (Stand 18.00 Uhr) oberhalb der Waldgrenze als “groß” ein (Warnstufe vier von fünf), in niedrigeren Lagen als “erheblich” (Warnstufe drei).
Auch wegen bis zu 70 Zentimeter Neuschnee in den vergangenen Tagen könnten sich dort große Lawinen von selbst lösen, teilte der Warndienst mit. Hauptproblem im Allgäu sei aber der Triebschnee, der durch Verwehungen entstehe. Für Bergsportler gelte es daher, solche Ablagerungen in steilem Gelände zu meiden. Diese seien gut erkennbar, wenn sie nicht von Neuschnee überlagert würden. Das ist im Allgäu durchaus möglich: Der Deutsche Wetterdienst rechnete am Freitag in der Region mit weiteren Schneefällen am Samstag.
Auch in den höheren Lagen über 1600 Meter des übrigen bayerischen Alpenraums ist das Risiko von Abgängen dem Bericht zufolge “erheblich” (Warnstufe drei). Unterhalb dessen ist die Gefahr laut Lawinenwarnzentrale am Samstag “mäßig” (Warnstufe zwei).
Dass auch bei dieser Lage Vorsicht geboten ist, zeigte am Freitag aber ein Vorfall im Landkreis Traunstein: Eine 41-Jährige stürzte am Gipfel des Hochgern in eine steile Rinne und löste so eine Lawine aus. Sie wurde schwer verletzt geborgen und ins Krankenhaus gebracht.
Neben einzelnen Skigebieten im Allgäu wie an der Hörnerbahn in Bolsterlang wollen am Wochenende auch die oberbayerischen Skigebiete Sudelfeld und Spitzingsee in die Saison starten. Nach den jüngsten Beschlüssen des bayerischen Kabinetts können Geimpfte und Genesene dann ohne zusätzlichen Test in die Skilifte steigen. Die vorherige Regelung mit 2G plus – also mit zusätzlichem Schnelltest – hatte bei den Seilbahntreibern Unverständnis ausgelöst.
+++ 05.12.2021:Zwei Lawinen mit drei Todesopfern in Österreich +++
Zwei Lawinen haben am Samstag (04.12.2021) in Österreich drei Menschenleben gefordert und mehrere Skitourengänger verletzt. Drei Mitglieder einer elfköpfigen Gruppe wurden auf der Lackenspitze bei Tweng im Salzburger Lungau verschüttet und getötet, wie die Polizei mitteilte. Die jungen Leute aus Österreich, alle unter 30 Jahre alt, dürften beim Aufstieg auf etwa 2.400 Metern Höhe kurz unterhalb des Gipfels eine Lawine ausgelöst haben, hieß es.
Dabei ging ein Schneebrett mit 200 Metern Breite und 500 Metern Länge ab und riss insgesamt acht Menschen mit. Die drei Verschütteten hätten teilweise viereinhalb Meter unter dem Schnee gelegen. Die anderen fünf wurden nicht verschüttet, aber teils verletzt. Zwei der drei Verschütteten seien tot geborgen worden, ein weiterer konnte zwar reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden, verstarb dort aber, wie die Polizei weiter mitteilte.
Auch in der Steiermark wurden am Samstag zwei österreichische Skitourengänger von einer Lawine mitgerissen. Ein 29-Jähriger sei am Sonntagskogel teilweise verschüttet worden. Er wurde geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Seine 27-jährige Begleiterin wurde zwar von der Lawine erfasst, konnte aber ihren Lawinenairbag auszulösen und wurde nicht verschüttet.
+++ 29.11.2021: Lawinenabgang auf Skipiste: Mann verschüttet und schwer verletzt +++
Im Aostatal an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz ist eine Lawine auf eine Skipiste abgegangen und hat einen Mann unter sich begraben. Wie die Finanzpolizei in der italienischen Gemeinde sagte, wurde der Mann am Montag von Rettungskräften gefunden und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Bei dem Verschütteten soll es sich laut Medienberichten um einen Mitarbeiter des Skigebiets handeln, der für die Sicherheit und Erste Hilfe auf den Pisten zuständig ist. Das Schneebrett löste sich nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa in mehr als 3.000 Metern Meereshöhe vermutlich wegen der starken Winde an dem Morgen.
Trotz Corona-Schließungen: Mehrere Lawinen-Unfälle in Süddeutschland
Da im vergangenen Winter sämtliche Skigebiete in Bayern coronabedingt geschlossen waren, hatten sich viele Bergsportler für Skitouren und Schneeschuhwanderungen abseits der Pisten entschieden. Neun Lawinenunfälle wurden der Warnzentrale in diesem Zeitraum gemeldet, allerdings keiner davon tödlich. Der Boom bei Skitouren sei auch nicht der Grund für die Veränderungen im Lagebericht, sagte ein LfU-Sprecher. Die Planung dazu habe schon vor der Pandemie begonnen.
Wintersport im Dezember 2021: Welche Corona-Regeln müssen Besucher beachten?
Derzeit gilt fürs Skifahren in Bayern die 2G-plus-Regel: Nur Geimpfte und Genesene mit einem negativen Testergebnis dürfen Gondeln und Lifte benutzen. Wegen der dramatischen Corona-Lage sei dieses Jahr aber “erneut mit Schließungen von Bergbahnen und Pisten” zu rechnen, teilte das LfU mit. In diesem Fall sei ein verantwortliches Verhalten der Bergsportler “besonders gefordert”. Dazu gehörten auch Grundkenntnisse zu Lawinengefahren.
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loc/news.de/dpa