Länger leben durch Sport – nicht unbedingt
Sport ist Mord. Von Winston Churchill, dem ein Gläschen Champagner, Brandy oder Whisky lieber was als eine Einheit Leibesübungen, stammt diese – sagen wir mal – Lebensweisheit. Sie ist natürlich falsch. Denn unbestritten ist, dass Sport, wenn man darunter nicht das Stierrennen von Pamplona oder die Dakar-Rallye versteht, gerade nicht Mord ist. Sondern im Gegenteil – das Leben verlängert.
Allerdings, und das mag nun ein schwerer Schlag für viele Sporttreibende sein, es wiederum nicht so verlängert, wie man das bislang angenommen hat. Eine jüngst erschiene Studie, die ihre Daten aus sage und schreibe 350.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern speiste, kommt zu dem Ergebnis, dass – zugespitzt formuliert – Sport zwar nicht Mord ist, aber Sport allein den Tod nicht unbedingt verkürzt.
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Wer sich mies ernährt und/oder viel Stress hat, dem bringen auch regelmäßige Workouts nicht viel. Frühere Studien, die meisten allerdings mit wenigen Probanden, waren davon ausgegangen, dass regelmäßiger Sport eine ungesunde Lebensweise sozusagen kompensieren kann. Die Autoren der nun im „British Journal of Sports Medicine“ erschienenen Studie weisen aber darauf hin, dass nur das Zusammenspiel von Bewegung und einer gesunden Lebensweise, speziell der Ernährung, die Chance auf ein langes Leben erhöht.
Aber all das muss nichts heißen. Ausnahmen gibt es immer. Winston Churchill, der den Alkohol und den fettreichen Yorkshire-Pudding liebte, wurde stolze 90 Jahre alt.