Kampf um Platz eins in der DEL: Bremerhaven und Berlin im Fernduell
Die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) staunt weiter, auch am 31. Spieltag ließen sich die Fischtown Pinguins nicht von der Tabellenspitze vertreiben. Dass die Norddeutschen mit eher kleinem Budget und ihrer internationalen Auswahl – 18 Fischtowner haben das Eishockeyspielen nicht in Deutschland gelernt – voranpreschen, ist für die ambitionierte Konkurrenz in der Liga kaum zu glauben.
Dass sie in Bremerhaven nun aber auch etwas für die deutsche Nationalmannschaft tun, glaubt hingegen wohl nur ihr Macher Alfred Prey. Mit Nicolas Appendino, Lukas Kälble und Maximilian Franzreb hätten sie schließlich drei Nationalspieler im Kader, hat er beim Durchzählen festgestellt. „Es zeigt, dass wir gute Arbeit auch für die Nationalmannschaft leisten“, hat Prey daraufhin der dpa vor ein paar Tagen gesteckt.
Bevor nun viele Dankesbriefe für den Gewinn der WM-Silbermedaille an die Küste gehen: Appendino und Kälbe haben bislang nur beim Deutschland-Cup für das Nationalteam gespielt und sind zudem erst vor dieser Saison nach Bremerhaven gewechselt. Franzreb kam als dritter Torwart bei der WM im Mai nicht zum Einsatz.
Schade eigentlich um die putzige Fabel aus Fischtown. Die Eisbären aus Berlin (die haben tatsächlich Silbermedaillengewinner, olympisch und WM im Kader) wird es wenig jucken, ihnen geht es als Tabellenzweiter wohl darum, den Bremerhavenern alsbald den ersten Platz wegzuangeln. Mit einem eher launigen 2:1 gegen die Grizzlys Wolfsburg haben die Berliner am Dienstag die Pflicht erfüllt, am Donnerstag könnten sie mit einem Erfolg bei den Löwen Frankfurt (19.30 Uhr) nicht nur Platz eins erobern, sondern auch einen Klubrekord aufstellen. Der elfte Auswärtssieg in Serie winkt. Allerdings müssen die wackeren Bremerhavener daheim gegen Ingolstadt vom Kurs abkommen, sonst wird das nichts mit Platz eins für die Berliner.
Nach drei Heimspielen und Heimsiegen in Folge ist Jake Hildebrand vor dem Spiel gegen seine alten Kollegen optimistisch. „Das wird ein großer Spaß“, sagt Berlins Goalie. Weniger lustig sieht Tobias Eder, gegen Wolfsburg Torschütze, die Angelegenheit. Der Angreifer der Eisbären sagt: „Ich hoffe nicht, dass unsere Serie aufhört. Wir nehmen den Gegner natürlich sehr ernst.“