Internationales Literaturfestival Berlin: Schreibende Unruhestifter

Das 24. Internationalen Literaturfestivals Berlin findet von 5. bis 14. September statt. Erwartet werden 150 Autorinnen und Autoren aus rund 50 Ländern. Auf dem Programm stehen bekannte Namen, etwa die Schriftstellerin Mithu Sanyal, Booker-Preisträger Ben Okri oder die britisch-kanadische Autorin Rachel Cusk. Auch Neuentdeckungen stellen sich in Berlin vor, etwa der „neue Stern der japanischen Gegenwartsliteratur“ Hiroko Oyamada.

Das Festival sucht bei Veranstaltungen und prominent besetzten Paneldiskussionen den Dialog zu „drängenden gesellschaftlichen und politischen Fragen unserer Zeit“, wie die Veranstalter in ihrer Programmvorschau mitteilen.

Lesen, um nicht verrückt zu werden

Zum ersten Mal gibt es ein Motto. Es lautet „Strange New World“ und fokussiert auf den Umgang der Literatur mit gegenwärtigen Krisen und Konflikten. Neu ist in diesem Jahr auch, dass das Festival unter Leitung von Lavinia Frey mit einem Curator in Residence zusammenarbeitet. Der aus Nigeria stammende und in den USA lebende Autor Helon Habila steuert 15 Veranstaltungen vom Workshop über Performances bis zur Präsentation über sein eigenes Werk bei. In einem Talk präsentieren sich drei preisgekrönte weibliche Stimmen des Africanfuturism.

Eröffnet wird am 5. September mit der franko-ruandischen Schriftstellerin Beata Umubyeyi Mairesse, die in ihrer Rede „Strange New World” über das Zusammenwirken von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und die Kraft der Literatur für unser Verständnis der seltsamen neuen Welt sprechen wird.

Szczepan Twardoch aus Polen liest am Eröffnungsabend zum ersten Mal in Deutschland aus seinem Roman „Kälte“, in dem ein russischer Revolutionär unter Stalin aus dem Gulag flieht und in Tagebuchform von den politischen und menschlichen Verwerfungen seiner Zeit berichtet. Der Schauspieler Ulrich Matthes liest aus der deutschen Übersetzung von Olaf Kühl.

In diesem Jahr gibt es mit der Zehner-Karte eine neue Ticketoption und die „Festival Kitchen“ dient als Treffpunkt, an dem Publikum und Schreibende sich begegnen.