Im Alter von 83 Jahren: Schauspielerin Margit Carstensen gestorben

Sie gehörte zu den großen Fassbinder-Stars: Die Schauspielerin Margit Carstensen ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus in Heide (Schleswig-Holstein), wie ihre Agentin unter Berufung auf die Familie am Freitag mitteilte.

Carstensen spielte an zahlreichen Theatern. Durch ihr Bühnenengagement kam sie in den 70er Jahren mit dem Regisseur Rainer Werner Fassbinder in Kontakt und erhielt Hauptrollen in seinen Filmen.

Bekannt wurde die am 29. Februar 1940 in Kiel geborene Carstensen etwa durch das Fassbinder-Beziehungsdrama „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ von 1972 und durch ihre Rolle in dessen Film „Martha“ an der Seite von Karlheinz Böhm im Jahr 1974.

Später spielte sie auch in vielen anderen Filmen mit, so arbeitete sie jahrelang mit dem Regisseur Christoph Schlingensief zusammen. Mit dem Regisseur Leander Haußmann drehte sie unter anderem die Ex-DDR-Komödie „Sonnenallee“ (1999). 2019 wurde sie in Berlin mit dem Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk geehrt.

2016 war sie noch im „Tatort – Wofür es sich zu leben lohnt“ im Fernsehen zu sehen. Neben Eva Mattes als Kommissarin Klara Blum spielte sie mit Irm Hermann und Hanna Schygulla ein kurioses Trio alter Damen, die aus moralisch-ethischen Gründen zu Mörderinnen werden.

Seit vielen Jahren lebte Carstensen zurückgezogen in einem kleinen Dorf in der Nähe von Heide (Schleswig-Holstein). Schon seit längerer Zeit konnte sie keine Rollen mehr übernehmen, weil sie gesundheitlich stark angeschlagen war. Seit Jahren litt die starke Raucherin an einem Lungenemphysem, das ihr das Atmen schwer machte. (dpa/AFP)