Gewinner bei der Tour de France – ohne teilgenommen zu haben

Der Name Lachlan Morton wird in den Ergebnislisten der Tour de France nicht auftauchen, denn der Australier ist gar nicht dabei. Trotzdem ist Lachlan Morton ein ganz großer Gewinner rund um die diesjährige Tour.

Der 29-Jährige war von seinem Team EF Pro Cycling nicht für die Frankreich-Rundfahrt nominiert worden. Es gibt einfach stärkere Fahrer. Doch Morton reiste trotzdem an, startete am 26. Juni eine Stunde nach dem Feld – und fuhr sein eigenes Rennen. Die alternative Tour de France, wie er es nannte.

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Am Dienstagmorgen gegen halb sechs hatte er es geschafft: Lachlan Morton war in Paris auf den Champs-Élysées angekommen, die Teilnehmer der Tour de France werden am Sonntag eintreffen.

Auch Jonathan Vaughters, Teamchef von EF Pro Cycling, gratulierte Morton. Er hatte ihn vor dem Start als Verrückten bezeichnet. Morton, der Radprofi mit Schnurrbart und zahlreichen Tattoos, begnügte sich nicht mit der normalen Tour-Distanz von knapp 3500 Kilometern.

Er fuhr auch die Transferstrecken zwischen den Etappenorten mit dem Rad, das machte alles zusammen 5510 Kilometer und 65.500 Höhenmeter. Dabei trug er die meiste Zeit Sandalen, geschlafen hat er in einem kleinen Zelt.

Mit seinem unglaublichen Trip wollte Morton zum einen an die Wurzeln der Tour de France erinnern, die es seit 1903 gibt. Damals waren manche Etappen 470 Kilometer lang. Zum anderen sammelte er Spenden für die internationale Hilfsorganisation World Bicycle Relief. Mehr als 400.000 Euro sind zusammengekommen. Auch das macht Lachlan Morton zu einem ganz großen Gewinner rund um die Tour de France des Jahres 2021.