Drachenbootfahren: Wo Teamgeist mehr bringt als reine Muskelkraft

Zwanzig Jahre ist es her, dass die erste Drachenboot-Weltmeisterschaft in Deutschland stattfand. Im Juli 2025 war es erneut so weit: Deutschland war Ausrichter der 17. World Dragon Boat Racing Championship und hatte Athleten und Athletinnen aus der ganzen Welt zu Gast. Wer dabei war, konnte sich ein Bild von dieser faszinierenden Sportart machen. Konnte dem Rhythmus der Trommeln lauschen und zuschauen, wie die Paddel im Takt eintauchen und die bunten Boote übers Wasser gleiten.

Eileen Wünsche, Teammitglied der Berlin Dragonboat Company (BDC) und Vorstandsmitglied, war neun Jahre alt, als sie ihr Vater zum ersten Mal zum Training mitnahm. „Ich saß vorne im Boot und habe jahrelang einfach nur zugeschaut. Mit 14 habe ich dann angefangen zu trommeln, 2014, direkt nach dem Abitur, bin ich ins Paddeln eingestiegen.“ Erfolgreich, denn Wünsche nahm bereits 2018 an der Europameisterschaft in Brandenburg teil.

Und wie funktioniert das Ganze? In einem rund 12,5 Meter langen Boot sitzen bis zu 20 Paddelnde, die von Trommler und Steuerperson begleitet werden, die gemeinsam den Takt und Kurs bestimmen. „Wenn Steuerleute die langen und schweren Boote mit Präzision um die Bojen manövrieren, ist das Technik auf höchstem Niveau“, so Wünsche.

In Berlin gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das zu probieren: Die Berlin Dragonboat Company oder die „Spreepoint Dragons“ des 1.  Köpenicker Drachenboot laden zur Teilnahme am Training ein. Ebenso der Köpenicker Kanusportclub (KKC Berlin), der sogar ein inklusives Team hat. Bei den meisten Anbietern sind Schulklassen oder Vereinsgruppen willkommen und wer zum ersten Mal dabei ist, erhält eine Einführung, bevor das Abenteuer beginnt. Und weil es wirklich ein Abenteuer ist, gibt es in Berlin auch Anbieter, die Drachenboot fahren als Teamevent anbieten.

Denn wer mit dem Drachenboot schnell vorwärtskommen will, muss laut Eileen Wünsche offen für das Team sein und die Gemeinschaft genießen. „Der Berliner CityCup ist eine großartige Möglichkeit zum Einstieg. Dort starten viele Fun-Teams und Firmenmannschaften ohne Vorerfahrung. Der Spaß steht im Vordergrund, aber wer mehr will, kann sich dort entwickeln.“

Der Einstieg ist bewusst niedrigschwellig gestaltet. Wer sich mitreißen lässt und bereit ist, sich einzubringen, macht automatisch Fortschritte. Je mehr man investiert, desto mehr kommt zurück.