Die ersten Punkte müssen her für Viktoria 89

Viktoria 89 hat anstrengende Wochen hinter sich, und an eine Rückkehr zur Normalität ist nach dem Corona-Ausbruch Anfang des Jahres noch immer nicht zu denken. Benedetto Muzzicato, der Trainer des Berliner Fußball-Drittligisten, ist weiterhin zur Improvisation gezwungen. Als er sein Team am Freitag vor dem Heimspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark gegen den SC Verl (Sonntag, 13 Uhr, Magenta Sport) zum Training bat, war es erst das sechste Mal in diesem Jahr, dass mehr als zwölf Spieler auf dem Platz standen.

Zeit zum Ausruhen werden die Berliner auch in nächster Zeit erst einmal nicht haben: Drei Nachholspiele stehen noch auf dem Plan, das erste nächsten Mittwoch, wenn Viktoria den Tabellenvierten Eintracht Braunschweig empfängt. Vorher aber geht es noch gegen den SC Verl, der momentan mit zwei Punkten Rückstand auf Viktoria Tabellensechzehnter ist, allerdings auch schon drei Spiele mehr absolviert hat.

Muzzicato sieht seine Mannschaft nicht allzu sehr unter Druck, blickt dem Duell mit den Ostwestfalen trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende in Mannheim sogar positiv entgegen: „Definitiv ist es ein wichtiges Spiel, aber den Begriff Sechs-Punkte-Spiel hasse ich. Das ist Quatsch. Mir ist ganz wichtig, dass die Jungs wissen: Braunschweig, Wehen Wiesbaden oder 1860 München haben die gleiche Wertigkeit wie das Verl-Spiel.“ Das Ziel dabei sei, in den nächsten drei Spielen Kraft zu tanken, um wieder in den Flow zu kommen und dabei dem einen oder anderen Spieler die Chance zu geben, Spielpraxis zu sammeln.

„Man darf nicht vergessen, in was für einer Situation wir waren“

Durch das Corona-Chaos war den Berlinern eine gute Rückrunden-Vorbereitung genauso wenig möglich wie die Integration der vier Neuzugänge. Trotzdem traf Linksverteidiger Brooklyn Ezeh, der aus der Regionalliga-Reserve von Schalke 04 nach Berlin gekommen ist, gegen Waldhof gleich doppelt. Nach einem späten Gegentreffer reichte es dann aber nicht mehr für einen Punktgewinn.

Damit gingen die ersten beiden Spiele in diesem Jahr verloren. „Man darf nicht vergessen, in was für einer Situation wir waren“, sagt Muzzicato. „Kaiserslautern und Mannheim sind nicht die Spiele, die wir gewinnen müssen. Dafür haben die Jungs das gut gemacht.“

Obwohl inzwischen mehrere Spieler ins Training zurückgekehrt sind, sind laut Viktorias Trainer lange noch nicht alle wieder bereit für einen Einsatz in der Liga. Mit Tobias Gunte und Kapitän Christoph Menz werden gegen Verl zwei Spieler im Kader stehen, die nach überstandener Coronainfektion erst ein oder zwei Mal trainieren konnten.

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Angesichts der Tabellensituation wäre ein Heimsieg für die Berliner enorm wichtig, um so schnell wie möglich dem Ziel Klassenerhalt näher zu kommen. Kaiserslautern und Mannheim mögen keine Mannschaften gewesen sein, mit denen Viktoria sich aktuell messen kann, Verl ist es dafür umso mehr.