Deutsches Fußballteam unterliegt Uganda: Ein Hauch Arjen Robben auf dem Maifeld
Anspannung, Nervosität – kurz vor Anpfiff des Fußballs-Halbfinals bei den Weltspielen von Special Olympics zwischen Deutschland II und Uganda steht sie den Spielern ins Gesicht geschrieben. Die Deutschen kommen am Donnerstagmorgen zunächst nicht ins Spiel, Uganda erarbeitet sich zahlreiche Torchancen und sollte nach 15 Minuten – gespielt werden 2×20 Minuten – höher führen als 1:0.
Zentral für das afrikanische Team: Die Nummer 13. Der Spieler aus Uganda tänzelt auf dem Flügel durch die deutsche Abwehr, kreiert immer wieder Torchancen, ein Hauch Arjen Robben auf dem Maifeld vor dem Berliner Olympiastadion.
Doch die Deutschen bleiben gefährlich. Vor allem mit langen Bällen und Distanzschüssen versuchen sie, den Ausgleich zu erzwingen. Lange Bälle ergeben Sinn, gespielt wird sieben gegen sieben – ohne Abseits. Dirigiert wird die deutsche Mannschaft von ihrem Kapitän mit der Nummer zwei. Der Verteidiger gibt die Anweisungen, motiviert und schimpft, wenn ein Spieler aus Uganda nicht gut gedeckt wird. Mit einem 0:1-Rückstand geht Deutschland II in die Halbzeit.
Grüße gehen raus an Hansi Flick
Nach der Pause hält der deutsche Torwart seine Mannschaft trotz einer Flut an Chancen für Uganda im Spiel. Die Partie beginnt dem Gastgeber zu entgleiten. Die Spieler aus Uganda wirken konditionell stärker, bestimmen das Spielgeschehen nun nahezu komplett.
Dann wechselt Deutschland seinen Keeper aus. Keine zehn Sekunden später steht es 0:3. „Die sind einfach gut“, sagt ein deutscher Spieler kurz vor Wiederanstoß. „Wir müssen aber auch gut sein!“, brüllt der Kapitän, der Franz Beckenbauer dieser Special-Olympics-Mannschaft. Kann die Ansage des Abwehrdirigenten seine Mannschaft noch einmal motivieren?
Ein Weitschuss von Uganda beendet die deutschen Träume vom Finale. Der Ball prallt von der Latte ab und springt vom Rücken des deutschen Torhüters unglücklich ins Tor. 4:0 für Uganda. Endstand.
Das Ergebnis lässt aus deutscher Sicht an diesem Donnerstagvormittag zu wünschen übrig. Grüße gehen raus an Hansi Flick. Doch anders als die Mannschaft des DFB-Trainers am Vorabend kann den deutschen Spielern auf dem Maifeld kein mangelnder Teamspirit oder Kampfgeist vorgeworfen werden. Und mangelnde Fairness sowieso nicht. So feiert der geschlagene Gastgeber nach dem Spiel lautstark mit den Spielern aus Uganda.
Und für sie steht die ganz große Party ja vielleicht noch bevor. Am Samstag geht es für Uganda um die Goldmedaille.