Der queere Teddy und die Panorama-Publikumspreise
Der Teddy Award für den besten queeren Spielfilm geht dieses Jahr an „Três tigres tristes“ aus Brasilien. „Ein Film, der das Queer-Sein und die wundervollen Verbindungen, die eine Familie und eine Community ausmachen, zelebriert“, heißt es in der Begründung der Jury.
In dem Forums-Beitrag von Gustavo Vinagre driften drei junge Menschen durch ein dystopisches São Paulo. In der Stadt grassiert ein Virus, das die Erinnerung schwächt – die politische und historische Erinnerung in Brasilien unter Präsident Bolsonaro. Nur durch kollektive Anstrengungen kann das Gedächtnis bewahrt werden. Eine „surreale Reise voller Magie, Nostalgie und Drag“, so die Jury.
Prämiert wurden außerdem die Dokumentarfilme „Alis“ über junge Frauen in Kolumbien, die vor ihrer Aufnahme in ein Heim auf der Straße lebten, und „Nelly & Nadine“ über zwei außergewöhnliche Frauen, die sich 1944 im KZ Ravensbrück verliebten und später in Venezuela zusammenlebten. Die Enkelin von Nelly, die auf einem Bauernhof lebt, öffnet eine Kiste mit Aufzeichnungen, Fotos und Filmen, nach und nach erkundet sie das Schicksal des Paar.
Einen weiteren Preis erhielt der Kurzfilm „Mars Exalté“. Der Teddy wird seit 36 Jahren verliehen.
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Auch das Publikum der Panorama-Reihe hat entschieden: Den ersten Platz bei den Spielfilmen belegt das Drama „Happiness“ über häusliche Gewalt in Kasachstan, der zweite Platz geht an das Kriegsdrama “Klondike” aus der Ukraine, der dritte an die brasilianisch-französische Produktion “Fogaréu”.
Bei den Dokumentarfilmen werden „Liebe, D-Mark und Tod“ über 50 Jahre türkische Musik in Deutschland ausgezeichnet (1. Platz), außerdem Nicolò Bassettis “Nel mio nome” und die “Myanmar Diaries”, die bereits mit dem Berlinale-Dokumentarfilmpreis geehrt wurden. Tsp