Der FC Viktoria 89 Berlin ist nach fünf Minuten angekommen
Aufsteiger Viktoria 89 ist mit einem Sieg in seine erste Drittligasaison gestartet. Die Mannschaft von Trainer Benedetto Muzzicato drehte beim Heimspiel gegen Viktoria Köln innerhalb von zwei Minuten einen 0:1-Rückstand und siegte am Ende 2:1 (2:1).
Vor 1112 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark begann die Saison für Viktoria aber zunächst mit einem Schock. Nach zwei Minuten ließ Torhüter Philip Sprint einen Schuss nach vorne abprallen und der ehemalig Bundesligastürmer Albert Bunjaku staubte für die Gäste ab – allerdings stand er dabei im Abseits. Das war der Startschuss für ein turbulentes Fußballspiel.
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Trotz acht Monaten ohne Punktspiel schaffte es Viktoria den Gegner früh unter Druck zu setzen. „Ihr seht, dass es funktioniert“, rief Viktoria-Kapitän Christoph Menz nach wenigen Minuten über den Platz. Kurz darauf hatten die Berliner durch Lucas Falcao ihre erste Chance, er scheiterte aber aus kurzer Distanz am Kölner Torwart Moritz Nicolas.
Im der 33. Minute traf Viktoria Köln dann erneut und dieses Mal zählte das Tor. Der 17 Jahre alte Youssef Amyn muss nach Vorarbeit vom ehemaligen Bundesliga-Profi Marcel Risse am zweiten Pfosten nur noch einschieben. Zuvor hatte Bunjaku auch bei seinem zweiten Tor des Tages im Abseits gestanden.
Viktoria schlug aber postwendend zurück – und zwar per Traumtor. Über die beiden Neuzugänge Lukas Pinckert und Tolcay Cigerci landete der Ball bei Yannis Becker, der links in Strafraum volley und mit vollem Risiko abschloss und ins lange Eck traf. Als die Fans im Jahn-Sportpark schon „Nie mehr Vierte Liga“ anstimmen, ging ihre Mannschaft sogar mit 2:1 in Führung. Stürmer Lucas Falcao zog nach Vorarbeit von Moritz Seiffert trocken ab und traf vor den ohnehin schon jubelnden Fans. Der starke Björn Jopek hatte direkt danach aus der Distanz das nächste Tor auf dem Fuß, aber es ging letztlich mit dem 2:1 in die Pause.
Nach der Pause passierte zunächst nicht viel. Das Team von Benedetto Muzzicato verteidigte die knappe Führung sauber und kam dabei nur selten in Bedrängnis. Auch nicht, nachdem der Trainer durch die Verletzung von Stammkeeper Sprint zum Torwartwechsel gezwungen wurde. Für ihn kam Julian Krahl nach 70 Minuten ins Spiel.
Allerdings schafften es die Berliner auch nicht für eine Vorentscheidung zu sorgen, obwohl sie schon zuvor durch Seiffert und Lucas Falcao gute Konterchancen besaßen.
In der Schlussviertelstunde schwanden bei schwülwarmen Bedingungen die Kräfte fast schon minütlich – bei beiden Mannschaften. Während die Fans inzwischen „Nie mehr Dritte Liga“ sangen, dehnten sich Seiffert und Kapp, um Krämpfen vorzubeugen. Das Spiel wurde zunehmend härter und zerfahrener, was den führenden Berlinern entgegenkam.
Nach sechs langen Minuten Nachspielzeit war es dann vollbracht. Die Berliner brauchten fünf Minuten, um in der neuen Liga anzukommen und holten dann gleich im Auftaktspiel die ersten drei Punkte der Saison. „In der dritten Liga gibt es eine extreme Leistungsdichte, das hat man auch heute gesehen“, sagte der gegnerische Trainer Olaf Janßen nach dem Spiel. Am nächsten Wochenende dürfen die Berliner das beim Zweitliga- Absteiger Eintracht Braunschweig unter Beweis stellen.