Das rauschende Comeback von Sophie Ellis-Bextor: Und vier weitere tolle Konzerte in Berlin
Die gesamte Popwelt summt vor Aufregung. Ein neues Album von Taylor Swift erscheint. Schon wieder! Gut für die Swifties, aber alle anderen interessieren sich vielleicht mehr für unsere Konzertempfehlungen der Woche.
Natürlich sind wir gespannt, ob Sophie Ellis-Bextor auf der Bühne ein genauso fulminantes Comeback hinlegt wie auf ihrer neuen Platte. Alte Bekannte, frisch verföhnt, sind auch die Singer-Songwriter-Legende Suzanne Vega, der als Artpop-Band reinkanierte Drangsal oder der scheue Barde Dekker.
Und an alle Skeptiker: Geben Sie Finn Wolfhard eine Chance! Der Star aus der Netflix-Serie „Stranger Things“ kann auch singen.
1 Drangsal

© Emily Katy
Keine Ahnung, warum Brookln Dekker auf Promofotos sein Gesicht abwendet oder in den Händen verbirgt. Denn wir wissen ja aus seiner Zeit mit Rue Royale, wie der amerikanische Singer-Songwriter aussieht.
Damals bildete er mit seiner Ehefrau Ruth ein die Grenzbereiche von Folk und Electronica auskundschaftendes Duo, das auf dem Berliner Label Sinnbus mit ähnlich aufgestellten Acts wie Me And My Drummer bestens aufgehoben war.
Solo hat er als Dekker drei tolle Alben mit kammermusikalischem Folk-Soul veröffentlicht. Nummer vier, „Neither Up nor Down“, lässt hoffen, dass hier, im Geiste von José González oder Angus Stone, ein Stern der introvertierten Popmusik aufgeht.
3 Sophie Ellis-Bextor

Schon die Tatsache, dass der Song nicht aus einer der üblichen Hitfabriken stammte, sondern Ellis-Bextor ihn zusammen mit Gregg Alexander von den New Radicals komponierte, sprach für das Selbstbewusstsein der Musikerin.
Diese Haltung zieht sich durch ihre ganze Laufbahn: Sophie Ellis-Bextor hat immer die künstlerische Kontrolle über ihr Werk behalten. Mit „angesagten“ Produzenten wie Armin van Buuren oder Richard X harmonierte sie nicht so gut wie mit dem Indierocker Ed Harcourt, mit dem sie bis 2023 mit Ed Harcourt aufnahm.
Vielleicht wäre Ellis-Bextors Karriere so im pophistorischen Nirwana glücklich ausgetrudelt: immer noch eine Hausnummer in ihrer Heimat, im Rest der Welt ein wenig in Vergessenheit geraten.
Doch dann wurde „Murder On The Dancefloor“ 2023 prominent in der Rich-Kid-Satire „Saltburn“ platziert und stieg, nach über 20 Jahren, wieder in die Charts ein.
Und Sophie Ellis-Bextor, frisch beim Branchenriesen Universal unter Vertrag, weiß das Momentum zu nutzen: Gerade erschien ihr achtes Album, das von der Kritik gefeiert wird.
Auf „Perimenopop“ (etwa: „Menopausenpop“) unterläuft die 46-jährige Mutter von fünf Söhnen mit feiner Ironie die unausgesprochene Übereinkunft, dass weibliche Popstars jenseits eines bestimmten Alters von Jüngeren abgelöst werden.
Dafür hat Ellis-Bextor nur ein herzhaftes „fuck you!“ übrig: Auf pumpenden Disco-Krachern wie „Relentless Love“ oder „Vertigo“ schließt sie nicht nur zu den Dancefloor-Göttinnen Madonna und Kylie auf, sondern verweist auch jüngere Stars wie Dua Lipa oder Rita Ora auf die Plätze. Und das ganz ohne unfaire Methoden.
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4 Suzanne Vega

Mit ihrem Debütalbum 1985 und dem Nachfolger „Solitude Standing“ (1987) sorgte die Wahl-New-Yorkerin für eine Wiederentdeckung des Singer-Songwritertums und ebnete jüngeren Kolleginnen wie Tracy Chapman oder Tanita Tikaram den Weg.
Auf „Flying With Angels“, ihrem ersten neuen Album seit 2016, stellt sich angesichts ihrer warmen Stimme und des folk-poppigen Sounds sofort Wiederhörensfreude ein. Ein feines Comeback der 66-Jährigen. (wun)
5 Finn Wolfhard