Clubverband warnt: Hälfte der Berliner Clubs überlegt, den Betrieb im nächsten Jahr einzustellen

Die Berliner Clubcommission warnt vor einem weiteren Clubsterben in der Hauptstadt. Laut einer Umfrage unter ihren Mitgliedern denken 46 Prozent der befragten Clubs darüber nach, in den nächsten zwölf Monaten zu schließen. Im Vergleich zu Februar hat sich die Zahl verdoppelt.

„Die Clubschließungen der letzten Monate sind erst der Anfang einer Entwicklung“, teilte die Interessensvertretung der mehr als 100 Berliner Clubs am Dienstag mit. Wie berichtet, machen die Renate unweit der Elsenbrücke und das Watergate an der Oberbaumbrücke dicht. „Sinkende Besuchendenzahlen, steigende Kosten und fehlende staatliche Unterstützung bedrohen die Zukunft der Szene“, so die Clubcommission weiter. „Berlins Clubkultur steht unter enormem Druck.“

Die wirtschaftlichen Herausforderungen seien umfassend, so die Clubcommission: 47 Prozent der Clubs berichteten von steigenden Gagenforderungen, 87 Prozent von hohen Betriebskosten. Mehr als 40 Prozent können ihren Betrieb ohne staatliche Förderung kaum aufrechterhalten.

Immer mehr Clubs stehen vor dem finanziellen Aus. Es braucht dringend staatliche Unterstützung, um das kulturelle Erbe Berlins zu sichern und weiterhin ein vielfältiges und inklusives Nachtleben zu ermöglichen.

Emiko Gejic, zweite Vorsitzende der Clubcommission

Die Clubcommission fordert angesichts der Zahlen „eine klare Unterstützung durch das Land Berlin und einen sofortigen Stopp der geplanten Kürzungen im Kulturetat“. Emiko Gejic, zweite Vorsitzende der Clubcommission, sagt: „Die Situation ist ernst: Immer mehr Clubs stehen vor dem finanziellen Aus. Es braucht dringend staatliche Unterstützung, um das kulturelle Erbe Berlins zu sichern und weiterhin ein vielfältiges und inklusives Nachtleben zu ermöglichen.“