Das ist die Bären-Jury der 72. Berlinale

Fünf Regisseurinnen und Regisseure, von denen eine inzwischen vor allem als Schriftstellerin einen Namen hat, ein Produzent, eine Schauspielerin: Die Liste der sieben Jurorinnen und Juroren der diesjährigen Berlinale (10. – 20. Februar) liest sich als Bekenntnis zum Arthousekino aus aller Welt, zur Filmkunst nicht zuletzt aus jenen Kontinenten, die im Wettbewerb wenig vertreten sind wie Asien oder Afrika.

Eine Runde von Berlinale-Stammgästen und Weitgereisten – wobei den Vorsitz wie bereits gemeldet ein Protagonist des Genrefilms führt, der indischstämmige US-Regisseur, Produzent und Showrunner M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „Servant“). Am Mittwoch wurden nun die übrigen Jury-Mitglieder bekanntgegeben.

Aus Deutschland nimmt Anne Zohra Berrached teil, die 2016 mit „24 Wochen“ ins Bärenrennen ging und letztes Jahr im Panorama ihr Schläfer-Drama „Die Welt wird eine andere sein“ präsentierte

Aus Simbabwe kommt Tsitsi Dangarembga, die zuletzt bei der Frankfurter Buchmesse mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde und nicht nur als Schriftstellerin und Regisseurin arbeitet, sondern auch als Drehbuchautorin und Festivalgründerin und engagierte Vorkämpferin für Filme von Frauen in Afrika.

Viel Berlinale-Tradition – und etwas Glamour

Außerdem dabei: Ryusuke Hamaguchi aus Japan, dessen Episodenfilm „Wheel of Fortune and Fantasy“ 2021 im Wettbewerb lief, sein brasilianisch-algerischer Regie-Kollege Karim Ainous, der 2014 mit „Praia do Futuro“ um die Bären konkurrierte und im Panorama die Dokumentarfilme „Zentralflughafen THF“ und „Nardjes A.“ zeigte, sowie der französisch-tunesische Produzent Said Ben Said.

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Said verantwortet Berlinale-Filme wie Paul Verhoevens „Elle“, Nadav Lapids Goldbären-Gewinner „Synonymes“ sowie Werke von Brian De Palma, David Cronenberg, Roman Polanski oder André Techiné.

Viel Berlinale-Tradition also in der diesjährigen Jury. Etwas klassischen Glamour bringt die dänisch-amerikanische Schauspielerin Connie Nielsen mit, sie spielte im oscarprämierten „Gladiator“ oder in „Wonder Woman“, arbeitete aber auch mit Autorenfilmern wie Olivier Assayas und Lars von Trier.

18 Bären-Kandidaten sieht das Septett und wird nach der pandemiebedingt verkürzten Premieren-Woche des Festivals am Abend des 16. Februar die Preisträger in acht Kategorien bekanntgeben. chp