Boris Becker wirbt um Verständnis für Djokovic – und rät ihm zur Impfung

Boris Becker hat erneut um Verständnis für seinen einstigen Schützling Novak Djokovic geworben, dem Tennis-Weltranglisten-Ersten aber auch eine Impfung gegen das Coronavirus nahegelegt. In einem am Freitagabend veröffentlichten Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zeigte sich der dreimalige Wimbledonsieger nicht überrascht, dass die australischen Behörden dem Serben erneut das Visum entzogen haben. Die Entscheidung von Einwanderungsminister Alex Hawke vier Tage nach einer Niederlage vor Gericht nannte Becker „einen kräftigen Return“.

Der Start von Titelverteidiger Djokovic bei den Australian Open ab Montag ist damit fraglich, ein Bundesgericht in Melbourne wird sich am Wochenende mit dem Einspruch des 34-Jährigen befassen. Becker, früher Trainer des Gewinners von 20 Grand-Slam-Turnieren, betonte mit Blick auf die Behörden: „Ich bin niemand, der mit dem Finger auf Menschen zeigt, aber ganz unschuldig sind sie beim Desaster um Novak Djokovic nicht. Die Rechnung muss aber er ganz allein zahlen.“

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Wer sich nicht impfen lasse, werde dadurch nicht automatisch zu einem schlechten Menschen, sagte der nach eigenen Worten selbst dreimal geimpfte Becker. Der 54-Jährige verwies darauf, dass dennoch eine Infektion möglich sei. „Novak hat sich anders entschieden als ich und die Mehrheit der Menschen. Aber er hat nichts Verbotenes getan„, unterstrich Becker.

Allerdings riet er auch: „Wenn er sich weiter auf Tennis konzentrieren will, muss er Veränderungen unternehmen. Deswegen wäre meine Meinung: „Novak, versuche einzusehen, dass es geimpft leichter für dich sein wird.“ Ob er das macht, weiß ich nicht“, sagte Becker. Für Djokovic werde es nun nicht leichter, weil sich auch die French Open und Wimbledon die Situation in Australien ganz genau anschauen würden. Er glaube aber nicht, dass Djokovic wegen Corona und seiner Einstellung dazu seine Karriere vorzeitig beende. (dpa)