BFC Dynamo verpasst den Aufstieg in die 3. Liga

In Oldenburg gab es seit Tagen kaum ein anderes Thema als das anstehende Aufstiegsspiel des örtlichen VfB zur dritten Liga. Ausverkauft war das Rückspiel gegen den BFC Dynamo innerhalb eines Tages. Und da das Hinspiel zwischen dem Vertreter der Regionalliga Nordost aus Berlin und dem aus dem Norden 2:0 für Oldenburg endete, wurde schon mal im Vorfeld des Rückspiels fleißig an der Aufstiegsfeier geplant. Und es wird tatsächlich rund gehen am Pfingstmontag in Oldenburg: Nachmittags ist die Mannschaft im Rathaus, da dürfte die Stimmung dann wenig nüchtern sein.

Ganz nüchtern heißt das: Oldenburg ist nach 25 Jahren zurück im Profifußball. Der BFC Dynamo muss hingegen weiter warten: Die Berliner siegten am Sonnabend in Oldenburg nach einem später Tor zwar sogar noch 2:1 (1:1), aber das reichte nach dem 0:2 im Hinspiel nicht zum Aufstieg.

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Angeblich 1300 Fans aus Berlin waren unter den 12.000 Zuschauenden im Stadion am Marschweg, es waren aber wohl mehr und es wurden ein paar Bengalos in der Berliner Kurve gezündet. Das Spiel war als ein „Hochrisikospiel“ eingestuft worden und schon zwei Stunden vor Beginn war der Sound eines kreisenden Polizeihubschraubers zu vernehmen. Auf dem Platz ging es auch mit viel Engagement zur Sache, wobei der BFC bisweilen etwas ungestüm im Vorwärtsgang war und so sich auch mal Lücken ergaben. Eine davon nutzte Oldenburgs Torwart Pelle Boevink nach einer guten halben Stunde, als er mit einem weiten Abschlag das Führungstor für die Gastgeber einleitete: Max Wagner traf zum 1:0 für Oldenburg.

Es war aber noch kein Wirkungstreffer, die Berliner gaben so schnell nicht auf. Kurz vor der Halbzeitpause fiel das 1:1, Niklas Beck traf für die Berliner, als er Boevink aus kurzer Distanz keine Chance ließ. In der zweiten Halbzeit war der BFC kurz mal daran, die Wende einzuleiten. In der 56. Spielminute traf Christian Beck zunächst den Pfosten und nach einer Ecke die Latte. Doch knapp dran ist eben nicht drin. Im Berliner Block regierte nach den verpassten Chancen der Frust, es wurde gezündelt. Die Polizei marschierte auf die Laufbahn auf. Das Spiel ruhte ganz kurz, wurde aber nicht unterbrochen. In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Andor Bolyki sogar noch zum 2:1 für die Berliner – aber das reichte nach dem 0:2 im Hinspiel nicht. Nach acht Minuten Nachspielzeit war die Enttäuschung bei den Berliner Spielern dann riesig.

Es wurde also nur ein flotter Sporttag aus Sicht von Oldenburg, wo am Samstagabend auch noch das Abschiedsspiel von Rickey Paulding stattfinden sollte, jenem Basketballer, der dem Bundesligisten Baskets so lange treu geblieben ist und dann vor der Oldenburger Rekordkulisse bei einem Basketballspiel (6523 Zuschauende) auflief. Bis zur Bundesliga ist es für die Oldenburger Fußballer dagegen noch ein ganz weiter Weg. Für den BFC Dynamo geht es nun darum, sich neu zu sortieren für die kommende Saison. Bitter für die Berliner: Dann ist die Regionalliga Nord mit dem Direktaufstiegsplatz an der Reihe, der Nordosten ist erst ein Jahr später wieder dran. Also müsste der BFC auch als Meister nächstes Jahr wieder in die Aufstiegsspiele. (Tsp)