1:3-Heimniederlage gegen Mannheim: Siegesserie der Eisbären reißt ausgerechnet gegen die Adler
Wenn bei der Vorstellung der gegnerischen Spieler jeder Name von einem gellenden Pfeifkonzert in der Mercedes-Benz-Arena begleitet wird, dann weiß man, dass es gegen die Adler geht. Die Schülerin, die anlässlich des Kids Days die Mannheimer Profis ankündigte, konnte einem leidtun. Aber bei diesem Gegner kennen die Fans der Eisbären eben keine Gnade.
Der bisherige Saisonverlauf der beiden Teams sorgte in Berlin natürlich für zusätzliche Motivation, gegen die Kurpfälzer zu sticheln. Während die Eisbären die Tabelle bis zu diesem Spiel anführten, stecken die Adler im Mittelmaß fest. Das 1:3 (0:0, 1:1, 0:2) aus Sicht der Gastgeber entsprach dem jüngsten Trend allerdings nicht. Nach zuvor vier Siegen endete die Serie der Mannschaft von Trainer Serge Aubin. Zugleich übernahm Bremerhaven die Spitze, das sich im Spitzenspiel mit 2:0 gegen Straubing durchsetzte.
Das erste Drittel verlief bereits nicht so, wie sich das die 14.200 Zuschauenden in der ausverkauften Arena vorgestellt hatten. Elf Schüsse hatte Mannheim aufs Berliner Tor abgegeben, für die Eisbären konnte die Statistik nur drei Versuche verbuchen. Die beiden Keeper Jake Hildebrand für die Eisbären und Arno Tiefensee für die Gäste waren jeweils zur Stelle.
„Wir haben heute nicht unseren gewohnten Stil gespielt“, sagte Aubin hinterher. „Unsere große Stärke ist unsere Geschwindigkeit, aber diese haben wir heute nicht genutzt.“ Man hatte das Gefühl, dass sich die Eisbären etwas einlullen ließen von den Adlern, die angesichts der durchwachsenen Leistungen in den letzten Wochen weniger offensiv agierten, als man es von diesem Team gewohnt ist.
Vor zwei Wochen gewannen die Eisbären souverän in Mannheim
Und auch wenn den Gastgebern anschließend anzumerken war, dass sie die Schlagzahl erhöhen wollen, wirkte das gesamte Spiel weiterhin etwas zerfahren. Dass sich die Eisbären die bis dato beste Chance in eigener Unterzahl nach einer halben Stunde erspielten, war irgendwie bezeichnend. „Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass es uns heute nicht wirklich gelungen ist, Torchancen zu kreieren“, sagte Aubin. Auch mit den Special Teams war der Kanadier nicht wirklich zufrieden.
Genau hiermit sorgten die Gäste für den ersten Akzent des Nachmittags. Nachdem beide Mannschaften zuvor zahlreiche Powerplays ungenutzt gelassen hatten, brachte Tyler Gaudet Mannheim in Überzahl mit 1:0 in Führung (32.). Und es hätte wenige Augenblicke später noch schlimmer können, als der Mannheimer Stefan Loibl alleine auf das Berliner Tor zulief. Hildebrand allerdings parierte stark.
Ich bin sehr enttäuscht darüber, dass es uns heute nicht wirklich gelungen ist, Torchancen zu kreieren.
Eisbären-Trainer Serge Aubin
Das Spiel nahm jetzt merklich Fahrt auf, vier Minuten vor der zweiten Pause hatten auch die Eisbären ihren ersten großen Glücksmoment. Leo Pföderl lief mit der Scheibe hinter dem gegnerischen Tor und passte zu Yannick Veilleux, der seine Freiheiten nutzte, um den Puck zu versenken. Im Gegensatz zum Spiel in Mannheim vor zwei Wochen, als die Eisbären in einem ihrer besten Saisonspiele souverän mit 3:1 gewannen, war klar, dass es an diesem Nachmittag um Nuancen geht, wer das Eis als Sieger verlässt.
Je näher sich das Spiel der entscheidenden Phase näherte, desto mehr rückten die Torhüter in den Fokus. Jake Hildebrand, der zuletzt bei allen Spielen der Eisbären zwischen den Pfosten gestanden hatte, empfing die Gunst der Fans, als er ein ums andere Mal die Mannheimer Versuche entschärfte.
Aber auch die Eisbären ließen nicht locker. Ty Ronning, der seit seinem Comeback nach Verletzungspause die Berliner Offensive sichtlich belebt, versuchte sich mehrfach in Szene zu setzen. Auch Marcel Noebels ackerte intensiv vor dem gegnerischen Tor. Aber der große Durchbruch gelang den Hausherren nicht mehr.
Im Gegenteil: Daniel Fischbuch brachte Mannheim in der 59. Minute in Führung, David Wolf sorgte wenige Sekunden später für die Entscheidung zum 3:1, indem er den Puck ins leere Berliner Tor beförderte.