Das bringt die neue Kino-Woche: Besoffen im Paradies und Shakespeare in Neukölln

Sich ausgiebig den Sand zwischen den Zehen durchrieseln lassen, Kopf leer, Cocktailglas voll – so klingt für den ein oder anderen das Paradies, oder zumindest der perfekte Urlaub. In „Islands“ trügt der paradiesische Schein und die Insel Fuerteventura wird zur gnadenlosen Lifestyle-Hölle. Dass Urlaub auf Balkonien nicht unbedingt die bessere Alternative ist, zeigen Noémie Merlant und Céline Sciamma in „Balconettes“.
Ansonsten bringt die Kinowoche mit „Kein Tier. So Wild“ Shakespearesche Dramen auf die Straßen Neuköllns und Omar Sy liefert in „Dark Force“ einen James-Bond-würdigen Auftritt. Und für die Liebe bleibt natürlich auch noch Zeit.
Mehr zu den wichtigsten Filmstarts der Woche lesen Sie hier.
1 Islands
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Johannes Mutter ist sich nicht sicher, was ihrer Tochter da widerfahren ist: War das jetzt Missbrauch, feministische Behauptung oder gar eine queere Befreiungsgeschichte?
All diese Labels wirken ohnehin banal angesichts der Wucht dessen, was Johanne (Ella Øverbye) fühlt: die erste große Liebe. Dass sich die 17-Jährige in eine Frau verliebt hat, die auch noch ihre Lehrerin ist, ist dabei eher nebensächlich.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Johanne (Selome Emnetu) sei zwar „erwachsen“, aber deutlich jünger als ihre eigene Mutter, außerdem sieht sie umwerfend gut aus in ihren selbstgestrickten Wollpullis. Eines Tages besucht Johanne die Angebetete in ihrer Wohnung – und die beiden Frauen kommen sich näher.
In Dag Johan Haugeruds „Oslo Stories: Träume“ geht es nicht nur um die erste große Liebe, sondern auch um das Geschichtenerzählen. Johanne schreibt ihre Gefühle auf, ihre Mutter Kristin (Ane Dahl Torp) und ihre Großmutter Karin (Anne Marit Jacobsen) lesen den Text und beginnen, über ihre eigenen Leben nachzudenken. Ein zarter, lustiger und kluger Film, der dieses Jahr völlig zu Recht den Goldenen Bären gewonnen hat. Inga Barthels
3 Wenn das Licht zerbricht
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Jüngst schloss das Horror-Kino eine Marktlücke. „Winnie the Pooh: Blood and Honey“ nutzte die auslaufenden Urheberrechte am Kinderbuch „Pu der Bär“, um einen dürftig animierten, aber umso brutaleren Trash-Slasher-Film auf die Beine zu stellen.
Mittlerweile sind weitere „Urheberrechtsverletzungen“ geplant, landen doch Bambi, Peter Pan und weitere berühmte Disney-Filmfiguren im sogenannten „Poohniverse“.
Das Team hinter dem erfolgreichen Killerclown-Franchise-Terrifier macht sich nun an der Public Domain des Micky-Maus-Vorgängers Steamboat Willie zu schaffen: Screamboat ist eine lahme Trashfilm-Farce mit platten Witzen und Stereotypen, die nicht mal durch ausgefeilte Spezialeffekte beeindruckt.
Nacheinander werden die Passagiere einer Staten-Island-Fähre von der wahnsinnigen Riesenmaus „Willie“ abgeschlachtet. Originalität ist da nicht zu erwarten. Jörg Wunder
5 Shadow Force
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Bildhauerin Elisabeth Schrader Von schrägen Vögeln und Ritterkostümen
In die letzte Kategorie zählt mutmaßlich auch Joe Carnahans Actionthriller „Shadow Force – Die Letzte Mission“, in dem Sy sich an der Seite von Kerry Washington durch die Reihen einer Geheimorganisation ballern und deren skrupellosen Anführer (Mark Strong) ausschalten muss. Klingt nach Action von der Stange?
Schon, aber Omar Sys Charme hat bislang noch jedes schlechte Drehbuch ein wenig erträglicher gemacht. Und überhaupt: Wie wäre es mal mit einem französischen James Bond? Jörg Wunder
6 Kein Tier. So Wild.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Tom, 10, hasst Veränderungen. Er darf nicht berührt werden, und wenn das Abendbrot eine Minute verspätet beginnt, ist der Tag gelaufen.
Aber Tom hat auch einen Traum: Er will Astronaut werden. Als seine Mutter beruflich nach China muss, enthüllt sie Tom, dass er und seine beiden Geschwister vier Wochen bei den (Hippie-)Großeltern auf dem Land verbringen sollen. „Mayday!“, schreit sein inneres Alarmsystem – auf maximaler Lautstärke.
Aber was wäre, wenn man diese Grenzerfahrung als Testlauf für eine außerirdische Mission nutzen würde? Oder wie die Mutter sagt: „Wenn du es bei Oma und Opa schaffst, schaffst du es auch auf den Mars“.
Also stellt sich der autistische Junge, ausgestattet mit Raumanzug und Logbuch, todesmutig dem Leben auf einem sehr fremden Planeten …
Sarah Winkenstette erkundet feinfühlig und mit viel Humor die Welt eines besonderen Kindes, ohne zu beschönigen. Toms Reizüberflutung wird erlebbar: Geräusche verzerren sich, Stimmen verschwimmen zum Lärmbrei.
Aber zwischen Kühen und fehlender „Funkverbindung“ (kein WLAN) wächst nicht nur er über sich hinaus. Ein wunderbarer Familienfilm über den Umgang mit fremden, liebenswerten Wesen, die wir alle sind. Antje Scherer
8 Balconettes
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Der junge Chris Lemons (Finn Cole) freut sich auf seinen nächsten Auftrag als „Sättigungstaucher“ vor der Küste Schottlands, um Pipelines am Meeresgrund zu warten.
Für die geplanten 28 Tage auf hoher See begleiten ihn der erfahrene Duncan (Woody Harrelson) und der zurückhaltende, aber professionelle Dave (Simu Liu). Trotz eines heftigen Sturms über der Nordsee-Baustelle steigen die drei mit ihrer Tauchglocke in 90 Meter Tiefe hinab.
Plötzlich versagt das Schiffssystem. Der Tauchgang muss abgebrochen werden. Während Dave sich in Sicherheit bringen kann, reißt Chris’ Versorgungsleine. Er bleibt auf dem Meeresgrund zurück, nach zehn Minuten geht der Notfall-Sauerstoff im Helm zur Neige.
Eine unglaubliche Rettungsaktion im verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit nach einer wahren Begebenheit, packend inszeniert mit eisig-klaren Bildern und anschwellendem Soundtrack.
Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: Wie Chris 20 Minuten ohne Sauerstoff überleben kann oder dass sich Menschen für vier Wochen in eine Tauchglocke begeben. Nichts für Klaustrophobiker. Markus Ehrenberg