Berliner Tageszeitung in finanzieller Not: „nd“ schöpft neue Hoffnung
Bei der in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Berliner Tageszeitung „nd“ sind eigenen Angaben zahlreiche Anträge auf Mitgliedschaft in die Genossenschaft eingegangen. Der Vorstand habe am Mittwoch 23 neue Mitglieder bestätigt, schreibt die aus dem „Neuen Deutschland“ hervorgegangene Tageszeitung in ihrer Donnerstagsausgabe in eigener Sache. Dutzende Anträge auf Mitgliedschaft würden noch geprüft. Erst nach der Prüfung würden je 500 Euro für die Genossenschaftsanteile eingezogen.
1.000 Mitglieder sollen es werden
Mit den neuen Eintritten steige die Zahl der Mitglieder auf knapp 900. Ziel sei nun, deren Zahl auf 1.000 zu erhöhen.
In den vergangenen Tagen hatte die Zeitung nach eigenen Angaben bereits viel Zuspruch von Leserinnen und Lesern erhalten. Auf die Information über die schwierige Lage des Blattes hätten bereits viele Leserinnen und Leser reagiert, hatte es am Dienstag in eigener Sache geheißen. So seien mehr als 250 neue Abos abgeschlossen worden.
Dabei handelt es sich laut der Zeitung um viele Digitalabos, aber auch Wochenend-Abos und Daueraufträge für freiwilliges Bezahlen von Online-Texten. Andere Leser hätten ihr Abo aufgestockt.
Am Wochenende war bekanntgeworden, dass das „nd“ in einer schweren finanziellen Krise steckt. Da die Einnahmen rund 400.000 Euro geringer und die Kosten rund 200.000 Euro höher ausgefallen seien als erwartet, habe sich aktuell ein Fehlbetrag von rund 635.000 Euro ergeben, hatte das „nd“ in seiner Wochenendausgabe berichtet.
Das „nd“ wird seit dem 1. Januar 2022 von einer Genossenschaft herausgegeben. Im ersten Quartal 2023 hatte die Zeitung eigenen Angaben zufolge 12.309 Abonnenten. (epd)